Donnerstag, 29. Oktober 2009

Guten Morgen (I)

Weil die feinen Unterschiede der durchaus breiten Metal-Landschaft Außenstehenden ja gern mal Rätsel aufgeben, hier mal ein Beispiel für guten Death Metal. Ein echter Klassiker!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Adé NPD

Bevor mir die Titanic und Twitter diese sich aufdrängende Geschmacklosigkeit wegschnappen: NPD-Vizevorsitzender Jürgen Rieger ist offenbar hirntot. Neu daran ist aber nur die medizinische Diagnose.

Samstag, 24. Oktober 2009

Wandel, Langeweile

Es wird mir, nunmehr, alles zu schnell alt.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Tschüss, eBay!

Schade eigentlich, dass eBay anderen Negativ-Beispielen folgt und seine Preispolitik langsam aber sicher dramatisch kundenunfreundlich gestaltet: Neuerdings erzwingt das Online-Auktionshaus bei CDs und Büchern den kostenlosen Versand. Was für jeden, der bisher gebrauchte Ware für einen Euro Startpreis kostenlos angeboten hat, potenzielle Verluste durch Versandkosten bedeutet, weil diese leicht den Kaufpreis übersteigen können. Von der Alternative - nämlich höheren Startpreisen - profitiert nur eBay, nämlich doppelt durch die Startgebühren und die höhere Verkaufsprovision, wenn die Versandkosten in den Kaufpreis verlagert werden. Käufer und Verkäufer sind gef****. Naja, www.hood.de soll sehr gut sein.

Martin Sonneborn und der WDR

Martin_Sonneborn"So ätzt Ex-Titanic-Chef Sonneborn bei "Zimmer frei"" ätzt heute früh Die Welt in bester Springer-Tradition, "Kein Skandal, nur Langeweile" zeigt sich rp-online pikiert, "Wie Martin Sonneborn bei "Zimmer frei" den Fiesling gab" titel Der Westen etwas irreführend, beim Tagesspiegel hieß es etwas milder "Der das Spiel verdirbt". Über eine Sendung der beliebten WDR-Unterhaltungsshow mit dem Satiriker als Gast. Was war Geschehen?

Bereits im September war die Episode der Sendung aufgezeichnet worden. Dann wurde bekannt, die Folge würde nicht ausgestrahlt, weil sie laut Redaktionsaussagen inhaltlich "unseren Maßstäben nicht" genügt hätte. Die Medienlandschaft hatte etwas zum skandalisieren, und Sonneborn zeigte sich irritiert. Erst nach der öffentlichen Debatte und Zuschauerprotesten ruderte der WDR zurück und zeigte die Folge gestern ins Nachtprogramm verbannt ab 0.15 doch.

Was dort zu sehen war, war so erwart- wie streitbar: Wer Sonneborn in den letzten Wochen, Monaten und Jahren beobachtet hat, musste wissen, dass der vieles ist: PARTEI-Vorsitzender, Titanic-Herausgeber, Spam-Macher bei SpiegelOnline, Heute-Show-Außenreporter, Aktionist, Publizist, Satiriker. Aber eines war der Medienprofi öffentlich nie: Privatperson.

Schon in der Bitte an Sonneborn, er möge doch für die kuscheligen Innenansichten der Show auf seine "Rolle" verzichten, drückte sich das ganze Missverständnis der Sendung aus: Einer wie Sonneborn ist die Rolle. Das Satire in solcher Konsequenz wehtut, bekamen Götz Alsmann und vor allem Christine Westermann in der Folge zu spüren: Zwar hangelten sich die Moderatoren tapfer an ihrem Erfolgskonzept "Stars mal ganz privat" entlang, doch Sonneborn ließ beide mit der bunten Harmlosigkeit der Sendung auflaufen. Christine Westermann war die Angst vor dem Gast anzusehen, dem sie bereits mit ihrer Ankündigung, er habe "die WM 2004" nach Deutschland geholt, ins Messer lief. "Beinahe ein guter Witz" sei das gewesen, stichelte Sonneborn über den Versprecher. Die Spielchen machte der Satiriker halbherzig und widerwillig mit, das private Gespräch mit Christine Westermann eskalierte dagegen völlig: nachdem die Moderatorin in jedem zweiten Satz vorschob, nun einmal über den ganz privaten Martin Sonneborn reden zu wollen, fiel der nur noch lustvoller in seine Rolle als Partei-Vorsitzender, woraufhin Westermann entnervt aufgab: "Ich gehe dann schonmal wieder runter, sie kommen dann nach, ja?"

So sah man eine Stunde, die sich als Grabenkampf um die Rolle des Gastes Sonneborn mit Schweigen und Meta-Diskurs manchmal äußerst zäh hinzog - und genau aus diesem Grund großartige Fernsehunterhaltung war. Sonneborns Auftritt war in bester Satire-Tradition ein subversiver Angriff auf die bestehende Fernseh-Ordnung, ein Moment der Selbsterkenntnis für Publikum, Redakteure und Moderatoren. Durch seine Haltung hatte er die Konturen des Formats, das man längst als selbstverständlich hinnimmt, bis zur Kenntlichkeit entstellt. Selbstredend war es für alle, die mit der angestammten "Zimmer frei"-Erwartungshaltung in die Sendung gingen eine Provokation, weil dieses aggressive und schmerzhafte Humorveständnis längst nicht jedem liegt. Auch nicht dem Studiopublikum: Ungewohnt offen zeigten 50% der Zuschauer Sonneborn am Ende die rote Karte. Dessen lakonischer Kommentar: "50% Zustimmung - mehr kann ein Politiker doch heute gar nicht mehr erwarten."

UPDATE: DWDL fasst es gut zusammen.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Hehehe. Twitter!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Und jetzt aber wirklich alle so: "Yeah!"

Damit kommt man doch spitze in den Tag!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Terry Gilliams "The Imaginarium of Dr. Parnassus"

UPDATE: Der Kinostart variert im genauen Datum, aber scheinbar kann man vom Januar 2010 für Deutschland ausgehen.

Holy freakin' shit! Ich habe eine Gänsehaut und mit Sicherheit den Trailer zu einem absoluten Meisterwerk gesehen! Heath Ledger, Johnny Depp, Christopher Plummer, Jude Law und dann noch Tom Waits als der Teufel! In einem Film der aussieht wie "Big fish" + "Pan's Labyrinth" + "The curious case of Benjamin Button" + "Charlie and the chocolate factory" + "Toy story" + Monthy Python! Ich kniee in Ehrfurcht vor Terry Gilliam...

Hair-Metal

Ich bin mir sicher: Nicht wenige von diesen Metal-Typen mit den irre langen, glatten Haaren benutzen Glätteisen!

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Die Ferres - Eine Jahrhunderttragödie

Eigentlich brauchte es gar keinen Anlass mehr, um sich richtig über Veronica Ferres und ihre eklige Betroffenheitsschauspielerei auszukübeln. Aber warum selber machen, wenn der Kollege bei SpOn die aktuelle Steilvorlage schon so stil- und geschmackssicher verwandelt hat. Enjoy!

Donnerstag, 1. Oktober 2009

This means war, Ursula!

Als Johnny Häusler sagte, er halte Ursula von der Leyen für einen bösen Menschen, habe ich das intuitiv für übertrieben gehalten.

Sicher, der Irrsinn, den Zensursula im Zusammhang mit den wirkungslosen, dafür sehr Stasi-nahen Internetsperren veranstaltet hat, der war schlimm. Aber man konnte sich zumindest einreden, sie habe abseits ihres Attentats auf die Freiheit noch keinen direkt spürbaren Schaden für den Einzelnen angerichtet (denn surfen dürfen die Menschen ja aktuell noch ziemlich wie sie wollen).

Jetzt aber ist der Bogen überspannt, Ursula hat ein Heiligtum beschmutzt: Neuerdings prangen auf Videoträgern wie DVDs und Blu-Rays auf der Vorderseite große FSK-Kennzeichen. Genauer: "Die neuen Zeichen sind auf der Frontseite der Hülle links unten auf einer Fläche von mindestens 1200 mm² (3,46 cm x 3,46 cm) und dem Bildträger auf einer Fläche von mindestens 250 mm² (1,58 cm x 1,58 cm) anzubringen (§ 12 Abs. 2 Satz 2 JuSchG)." Dazu gibt es drei Varianten: kaum zu entfernender Sticker, nicht zu entfernender Sticker, Aufdruck auf dem Artwork. AUFDRUCK AUF DEM ARTWORK!

Ihr mögt sagen: "Ist doch nicht so schlimm, wem schadet es, und selbst wenn's stört, dramatisier das doch nicht so!" - Oh doch, das hier ist dramatisch. Weil es die völlige Gleichgültigkeit gegenüber Künstlern und Kunden ausdrückt, die neben einem inhaltlich hochwertigen auch ein optisch ansprechendes Werk schätzen. Es ist die Borniertheit eine sich wichtigtuenden CDU-Schnepfe vom Dienst, die absurde Mischung aus Unkenntnis und Desinteresse gegenüber einer fremden Materie, die sie für ihre Zwecke instrumentalisiert. Ihr mögt sagen: "Aber denk doch mal an die Kinder!" - Klar, ich sehe die erschrockenen Eltern vor mir, die ihrem Kind den Ego-Shooter wieder aus der Hand reißen, weil sie den rotleuchtenden "FSK 18"-Sticker erblicken. Dass diese Kennzeichnungen seit Jahr und Tag auf der Rückseite zu finden sind, dass sie durch den Reiz des verbotenen Produkte erst aufwerten, dass sie unterhalb der 18 Jahre für Händler wie Kunden nicht bindend sind - geschenkt. Hallo CDU-Wähler, eure Familienministerin traut euch nicht zu, eine Verpackung in der Hand zu wenden oder eure Kinder im Ansatz eigenverantwortlich zu erziehen! Was sie euch aber zutraut: Affektive Reaktionen auf großflächige Sticker im Ampelsystem. Die rangieren in der Psychologie übrigens auf der zweiten von sieben Systemebenen der Persönlichkeit.

Diese Frau mischt sich in Dinge ein, von denen sie nichts versteht, doch sie hat die Macht, Schlimmes zu tun; sie schadet der Mehrheit, ohne dass die Minderheit einen Profit daraus zieht; sie schränkt die Freiheit ein für ein diffuses Gefühl von mehr Sicherheit, doch profiliert sich nur selbst. Diese Frau ist gefährlich. Wehret den Anfängen!

Sonntag, 27. September 2009

Wahl '09

18:13 Uhr:
Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein!

18:19 Uhr:
OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott OhGott!

19:00 Uhr:
Wahlgewinner: Piraten, RWE & Co, zugekokste Börsen-Soziopathen
Wahlverlierer: SPD, gesunder Menschenverstand, Deutschland

19:19 Uhr:
Westerwelle spricht vom Schutz der Bürgerrechte, die er bald mit der CDU tatkräftig beschneiden wird.

19:24 Uhr:
"Computer mögen doppelt so schnell sein wie im Jahr 1973, aber der Durchschnittswähler ist so betrunken und dumm wie immer!" - Nixons Kopf in Futurama

20:11 Uhr:
Zukunftsmusik: Ab 2010 können Arbeitslose und Filesharer von der nationalen Sicherheitsbehörde (ein unkontrolliertes Konglomerat aus Polizei, Geheimdienst und Militär) zum Arbeitsdienst beim Atomkraftwerksneubau oder als Reinigungskräfte in Bankfilialen für einen Stundenlohn von 2,20€ zwangsverpflichtet werden.

Freitag, 25. September 2009

Geoff Berner does Trier... again

geoffberner2

Geoff Berner ist besser. Um Längen. "Als wer, Dude?" Sucht euch wen aus. Aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist der kanadische Akkordeonspieler mit dem rabenschwarzen Humor, den ehrlichen Geschichten, dem leidenschaftlichen Klezmer-Punk und der aufrechten Gesinnung besser als alles, was euch spontan einfallen könnte und zwischen Intro und NME totgehypt wird. (Das habe ich ja an anderer Stelle auch schon ausführlicher erklärt.) Wer das nicht glaubt, kann ja reinhören.

Und jetzt, damit Geoff Berners Auftritt am 08.10.2009 im Chat Noir in Trier nicht wieder zu einem beleidigend schlecht besuchten Gastsspiel wird: Wer sich still und heimlich oder auch ganz offen rühmt, Geschmack zu besitzen, kommt mit mir mit. Es wird besser sein als alles, was ihr seit langer Zeit gesehen habt!

Donnerstag, 24. September 2009

Matusseks Missetaten

Matthias Matussek, Chefkulturvideoblogger bei SpOn (im Kulturressort war der Teilzeit-Choleriker mit seinen Einfällen zwischen Größenwahn und großem Kino einst zu unbequem geworden), scheitert oft an seiner eigenen Hybris.

Das hölzern gestellte TV-Duell mit Martin Sonneborn und ihm in Form eines Vertreters der DKP (Deutsche Klassik Partei) aber bringt eine - sogar für Matussek - neue Qualität: Zwar ist Matussek an sich schon relativ unlustig (wie das häufig bei Leuten ist, die sehr von sich eingenommen sind und nicht über sich selbst lachen), und die journalistische Kleindarsteller-Kollegin in ihrer Rolle als ultra-toughe Nachhakerin wirkt auch recht unglaubwürdig, aber seine Performance nötigt einem dann doch wieder Respekt ab. Weil er es schafft, mit seiner unausstehlichen und unwitzigen Selbstdarstellung sogar noch die anderen beiden Anwesenden herunter zu ziehen. Da muss Sonneborn (der mit seiner routinierten Spontanität glimpflich davonkommt) dann mit einem Flaschenwurf durchs Studio subtil klarmachen, das er gerade Zeuge der gleichen Peinlichkeit wie der Zuschauer geworden ist.

Mittwoch, 23. September 2009

Nennt mich "old man" dude

Darauf, das Video posten zu können, freue ich mich schon ein paar Tage!

Dienstag, 22. September 2009

Irony is a dead scene

Die Leute sind intelligenter, als man immer glaubt. Geballte Bauern- und Straßenschläue reicht noch dreimal aus, um den ganzen Nonsens der modernen Welt zu entlarven, der einem medial immer um die Ohren weht. Sprich: So doof sind die alle gar nicht, wie der Intellektuelle/Politiker/Student/Whatever immer glaubt. Richtig, oder? Da können wir uns drauf einigen.

Manchmal aber sind die Leute auch gerade eben doppelt so doof wie angenommen. Dann geht ein gut gemeinter Werbespot für das Wählengehen im Sturm der Empörung/Zustimmung unter, weil er A- bis D-Promis sich plakativ gegen das Wählengehen äußern lässt.



Dass da evtl. das Gegenteil des Gesagten gemeint gewesen sein, also Ironie geherrscht haben könnte, schlussfolgerte in den Kommentarspalten gerade noch ein Promille-Anteil. So dass jetzt ein zweiter Spot - jeder Form von Witz verlässlich beraubt - eine deutliche Auflösung enthalten muss, damit das Wahlvieh sich nicht noch in seiner plärrenden Stammtisch-Lethargie bestätigt fühlt. Manchmal...



via Kulturzeit

UPDATE: Micha hat natürlich völlig recht: Die Idee stammt aus den USA und wurde in Deutschland etwas ärmlich reproduziert. Neben dem Original wirken beide deutschen Spots irgendwie traurig...


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