Sonntag, 12. November 2006

Was zählt

Meine Wahl

Gesetzt ich verliere dich
und hab dann zu entscheiden
ob ich dich noch ein Mal sehe
und ich weiß:
Das nächste Mal
bringst du mir zehnmal mehr Unglück
und zehnmal weniger Glück

Was würde ich wählen?

Ich wäre sinnlos vor Glück
dich wiederzusehen

- Erich Fried


Jetzt gerade wünsche ich mir, das mir jemand die Welt in drei Wörtern erklärt...

Donnerstag, 9. November 2006

Auf gute Freunde

Zur illustren Runde der von mir wegen ihrer halb- bis ganzkriminellen Machenschaften oder einfach strunzdoof-bürokratischen Strukturen bis aufs Blut verachteten Institutionen oder Firmen (u.a. E-Plus, Schufa, Arbeitsamt, diverse Bürokratie-Apparate und Ämter uvm.) gesellt sich nun endlich auch die GEZ. 51,09 Euro wollt ihr also, Bastarde? Weil ich nicht hellsehen kann und mich nicht im Vorfeld melde, um zu sagen, dass ich meinen Bafög Bescheid nicht rechtzeitig bekommen werde? Weil ich eine gesetzte Frist nicht einhalten kann, die beim Lesen bereits 10 Tage abgelaufen ist? Weil ihr immer direkt 3 Monate abrechnet, in der Panik, jemand könnte sonst noch mit weniger Kosten davon kommen? Staatlich legitimierte, moralisch unhaltbare Abzocke, nichts weiter ist das. Und wieder mal der Beweis, das recht haben und juristisch im Recht sein ein wesentlicher Unterschied sind. Etwas ist faul im Staate Deutschland...

Mittwoch, 8. November 2006

Blog-Selbstreflexion

Eigentlich habe ich definitiv grade Besseres zu tun. Uni-Zeug ordnen, CD-Rezension schreiben, Seminarliteratur lesen, Leute anrufen... statt dessen schreibe ich in mein Weblog. Um dort über das Medium Weblog zu reflektieren, was ja Metakritik-technisch schon total guerilla-mäßig daherkommt. Als würde sich Frauke Ludowig ins Fernsehen stellen und in vorwurfsvollem Ton dessen Verdummengseffekte beweinen. Ist meistens peinlich, kann eigentlich nur Harald Schmidt machen. Egal.

Hier hätten in den letzten Wochen grob geschätzt 3 oder 4 Beiträge mehr im Blog gestanden. Wenn ich gewollt hätte. Wollte ich auch, konnte ich aber nicht. So bleibt das hier ein 1a gefiltertes Befindlichkeits-Blog light, mit Liebhab-Faktor 10/10, das belanglos dahinplätschert. Ein öffentliches Tagebuch führt sich selbst ad absurdum, sobald Bekannte und Freunde es lesen und man damit rechnen muss. Und ich kann mich nichtmal entscheiden, ob das hier jetzt zynisch klingen sollte oder nicht...

Montag, 6. November 2006

Das Schicksals-Plektrum

Die ersten 6 Minuten des Tenacious D-Films "The Pick Of Destiny" sind bei YouTube online... Meat Loaf und Ronnie James Dio, ein Mini-Jack Black und die Ahnung, dass das alles enorm rocken wird... ein must-see!

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(via)

Samstag, 28. Oktober 2006

Paradox,...

...dass ich mich gern mal wieder ein wenig bilden würde, wegen des Studiums aber nicht dazu komme...

All You Need Is Love / Love Is The Answer / It's All About Love

Habe ich immer gesagt. Sage ich noch, mit all seinen Konsequenzen. Lu hat's verstanden. Eine Menge Leute betrügen sich derweil weiterhin selbst...

Donnerstag, 26. Oktober 2006

1000 Songs (2): Rage Against The Machine - "Killing In The Name"

B000025SZ1-01-_SS500_SCLZZZZZZZ_V41115691_Irgendwann 1998: Wir waren alle um die 14. Gerade hatten wir ernsthaft den Alkohol entdeckt, die Mädchen folgten bis auf ein paar unbeholfene Kontaktaufnahmen erst später. Ritualisiert trafen wir uns an den Wochenenden, um unsere Grenzen mit Bier, Sangria und Ouzo auszutesten. Und da war die Musik.

Abba und die Prinzen waren schon lange nicht mehr, doch härtere Sachen wie Fear Factory, oder Bodycount (die damals eigentlich auch schon tot waren, was wir nicht wussten) waren mir irgendwie noch fremd. Erste Gehversuche hatte ich mit Rammsteins erstem Album gemacht, doch etwas fehlte, zu stumpf erschien mir das Ganze. Und dann kam diese Platte: Rage Against The Machine, dto.

Auf jeder Party der Moment, wenn der zweite Track, wenn "Killing In The Name" kam. Dafür ließen wir Bier stehen, Mädchen sitzen und stürzten auf die Tanzfläche (ein Vorgang, der sich bis in die Gegenwart hineinzieht), um gemeinsam zu schreien, unsere Körper durchzuschütteln und uns blaue Flecken zu verpassen.

Das erste Mal, als ich den Track hörte, stand ich noch irritiert dabei, aber ich merkte: hier passiert etwas. Die Energie, die Wut, der Hass des Songs; all das fand in meinem pubertären Gefühlschaos einen dankbaren Nährboden.

Schon die ersten 4 langen Töne... DAM...DAM...DAM...DAM... Tom Morellos Gitarre surrt im Flanger, der Bass brummt bedrohlich und die Hi-Hat zählt die Schläge bis zum Song... das Bass/Gitarren-Intro martert einen, bis endlich Zack de la Rocha die erlösende Parole ausgibt: "Killing In the Name Of!" Ab hier sind alle Gliedmaßen in Bewegung, der Song läßt es anders nicht mehr zu. Der Refrain gewährt einem eine kurze Pause. "Some Of Those That Were Forces Are The Same That Burn Crosses!" Ja, scheiß auf die verlogenen Autoritäten. Gegen Ende steigert sich Zacks Stimme zum Schrei und es bricht aus allen heraus, jeder bangt zu den Schlagzeug-Akzenten, "KILLING IN THE NAME OF!" Und dann wieder Break, "And you do what they told ya!" Nein, Zack, wir nicht, uns sagen die nichts mehr! Das sind die anderen, diese ganzen rückratlosen Feiglinge! Ihnen galten unsere Schreie. Der Übergang zur Strophe, mit dem Text gegen den Rassismus der amerikanischen Weißen. Irgendwann dann das Solo, dass wenigstens 2/3 von uns auf der Luftgitarre fehlerfrei beherrschen. Und die letzte Steigerung... "Fuck you I won't do what ya tell me!" Zu hyperventilierenden Drums, rasender Gitarre und brodelndem Bass brüllen wir (wie Millionen Jugendliche seit 1992) immer wieder die immer lauter wedende Parole, die sich einbrennt, auf die sich notfalls alles reduzieren lässt, die so schön zu uns 1/4-Starken und unserer Haltung passt. Dann nochmal der Bridge-Part, ein letztes "Motherfucker" gibt uns Zack, unser Hohepriester, noch mit an die Hand, dann bleiben nur noch die letzten Schläge des Outros, die wir mit geballten Fäusten wie unsichtbare Holzpfähle in den Boden hämmern.

Wie oft habe ich Lasse zu dem Song am Kragen gepackt, wie oft mit Zeno gebangt, überall haben wir ihn gehört, in unserer Stammkneipe, bei Privatpartys, bei den größeren im Auto, in Rock-Dissen... Ein Song wie 10.000 Volt, pure Energie, und ein unkaputtbarer Klassiker. Mich hat er zudem endgültig aus dem Pop herausgerissen und mir die Welt hinter Offspring, Green Day und Nirvana gezeigt.

Und noch heute, wenn ich ihn irgendwo höre und der Moment gut ist, springe ich in die Menge, ramme meine Ellenbogen in fremde Menschen, schüttele meine Arme, Beine, den Kopf und schreie laut die Parolen mit. Dann stehen am Rand die Mädchen, gucken mich und meinen uncoolen Auftritt an, tuscheln und kichern amüsiert; daneben die Typen (die später die Mädchen mit nach Hause nehmen werden), die Blicke mitleidig bis verächtlich. Mir ist's egal, dieser Song hat soviel für mich getan, er ist ein guter Freund, ich schulde ihm das, und wenn es noch so unangemessen ist. Scheiß drauf, ich bin diese 5:14 Minuten wieder 14 und unangreifbar. "FUCK YOU, I WON'T DO WHAT YA TELL ME!"

zum Songtext
zum Album

Montag, 23. Oktober 2006

Produktplatzierung

Ein Großteil der Musikmagazine unterscheidet sich heute nur noch dadurch, wo die doppelseitige iPod-Werbung steht.

Überqualifiziert

Auf meine Nachfrage, warum ich nicht für die HiWi-Stelle genommen worden sei, erklärte man mir, ich hätte einen sehr guten Eindruck gemacht und auch meine Kenntnisse wären sehr gut - und das wäre das Problem. Ich hätte den Eindruck vermittelt, dass ich bei der nächsten Gelegenheit eine noch bessere Stelle (in meinem Fachbereich) annehmen würde. Und das Risiko, dass ich schnell wieder weg wäre, könnten sie sich leider nicht leisten...

Beim nächsten Mal gebe ich den Bedürftigen (der ich in gewisser Weise ja auch bin) und zeige mich von meiner Talent-freien Seite...

Samstag, 21. Oktober 2006

1000 Songs (1): Nine Inch Nails - "Something I Can Never Have"

Nine-Inch-NailsDer ultimative Schmerzsong der Nine Inch Nails? Die meisten würden wohl heute "Hurt" sagen, evtl. in der Johnny Cash-Version, mit dem traurigen Video, aufgenommen kurz vor seinem Tod.

Der eigentlich aber bewegendere, unendlich schwarze Dämon von einem Song, der sich wie ein schwerer Schleier auf die Nerven legt und nur einen gleichbleibenden, tiefen Schmerz zurücklässt, ist "Something I Can Never Have". Ein Song wie ein angsterfüllter Alptraum, bei dem man aus der Narkose erwacht und unbeweglich, aber bei völliger geistiger Klarheit jeden Schnitt des Skalpells in sich spürt. Hier ist der ganze pathologische Wahnsinn der Gefühlswelt eines Trent Reznor vertont, der den Kampf gegen die Drogen zeitweise verloren hatte, der jahrelang nur wenige Stunden pro Nacht schlief.
Wenn ich den Song höre, habe ich Bilder im Kopf, Bilder von einem Menschen, der sich in einem kalten, leeren Raum vor Angst und Schmerz auf nackten Fliesen windet, unfähig, noch irgendetwas zu tun.
Der Song als ultimativer Ausdruck von schmerzhaftem Verlust, der einen lähmt, ohne Perspektive, ohne Hoffnung. Und für das was man mehr als alles auf der Welt will, und wovon man weiß, das man es nie (wieder) bekommen wird. Ein schwarzer Monolith, ein gebrochenes, kompositorisches Meisterwerk. Schmerz in seiner reinsten Form.

zum Songtext
zum Album

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Away

Hier bleibt leider grad Einiges ungeschrieben, was aufschreibenswert wäre. In etwa 2 Wochen wieder mehr, inklusiver einiger neuer Ideen...

Sonntag, 15. Oktober 2006

Almost Sane

Das war's dann also. Fantastisch war's, Dank vieler Menschen und Dinge, eine richtig gute Zeit... Ansonsten fühle ich mich zum kotzen...

"Ich muss am Anfang aus einem funkelnden Stern, einem glitzernden Palast auf diese schäbige Erde gefallen sein."

frei nach Else Lasker-Schüler

Update: Besser.

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Glück gehabt

Große Angst machte sich in mir breit, als ich heute morgen erwachte und feststellen musste, dass ich meine Beine nicht eben einfach aus dem Bett wuchten konnte. Glücklicherweise war es dann aber doch keine Lähmung, sondern nur der Kater meiner Tante, der sich nachts heimlich auf meinen Beinen seinen Schlafplatz gesucht hatte.

Samstag, 7. Oktober 2006

Cholera

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Kinski hat Cholerik zur Kunstform erhoben. Dieser Wahn, diese Manie! Diesen intensiven Ausdruck haben die wenigsten Schauspieler je wieder erreicht. "Er [Jesus] hat eine Peitsche genommen und hat ihm in die Fresse gehaun, das hat er gemacht... du dumme Sau!!

Amen, Bruder, Amen!

Freitag, 6. Oktober 2006

HH-Humor

Auch wenn er dieses Mal ernste Songs spielte: Olli Schulz ist nach wie vor der witzigste Mensch der Welt.

Knapp vor Papa Kuttner mit seinen Videoschnipseln.

Details to come. (Oder auch nicht, wenn ich mir meine liegen gebliebene Arbeit so anschaue...)

Montag, 2. Oktober 2006

Gude Laune!

An Tagen wie diesen verzeihe ich der Welt sogar solche Leute wie Oliver Geißen oder Paris Hilton.

Der stille Gönner

cf_1_b...und dann war da die Frage, warum ich kurz nach meinem Geburtstag ohne Absender und an mich und meine Familie adressiert die DVD "Tiger der Sümpfe" gesandt bekomme... wenn der edle Spender mitlesen sollte: Ich bedanke mich freundlich, aber verwirrt!

Ex-Leben

"Time is never time at all / you can never ever leave / without leaving a piece of youth / And our lives are forever changed / We will never be the same / The more you change the less you feel"

The Smashing Pumpkins - Tonight, Tonight


Nicht deprimiert, nein. Aber wohl etwas nachdenklich. Wie ich es mittlerweile oft bin, wenn ich zurück nach Hause komme. Weil ich hier ein Leben hatte, dass heute nur eine blasse Erinnerung ist, wie ein ausgeblichenes T-Shirt aus einem vergangenen Jahrzehnt. Fast als hätte es nie existiert.

Da sind die Menschen, die Plätze, die Erinnerungen, die ich mir geschworen hatte zu behalten, und die ich schon mit dem Ende der Schule Stück für Stück verlor, ohne dass ich etwas dagegen hätte tun können. Nicht das sie weg wären. Sie sind alle noch dort, wo ich sie zurück ließ. Nur mitnehmen, in dieses andere, neue Leben konnte ich nur wenig davon.

Weil die Welt weit wurde und ich unsere kleine, eingeschränkte Blase, in der wir alle lebten, verlassen wollte. Und jetzt, wo alles frei und weit und offen vor mir liegt, verstehe ich endlich: Wir waren glücklich, unfassbar glücklich. Größer musste unsere Welt zu keinem Zeitpunkt sein.

Das sehe ich und weiß: Zurück kannst du nicht, und zurück willst du nicht, denn so bist du nicht mehr. Und doch, wenn ich zu Besuch bin in meiner Vergangenheit, in meinem Ex-Leben, wünsche ich mir ein wenig mehr von diesem Gefühl für mein jetziges Leben: Das alles gut ist, so wie es ist.

Das, was ich hatte, erinnert mich daran, was jetzt vielleicht fehlen könnte. Leider passen manche Dinge von früher nicht mehr ins Jetzt. Nicht weil sie peinlich wären. Nur, weil sie einfach nicht hinein passen. Zu akzeptieren, dass Dinge sich ändern, die einem wichtig und viel wert waren, und dass man sie vielleicht zurücklassen muss, fällt schwer. So natürlich es sein mag.

Ich bin viel gerannt. Vielleicht ist es Zeit, stehen zu bleiben. Um anzukommen.

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1000 Songs
Madrid 2007-2008
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