Dienstag, 30. Mai 2006

Die Wutprobe

FICKPISSE! An manchen Tagen, zu manchen Zeiten kann man es drehen wie man will, es läuft einfach nicht. So wie bei mir heute/seit kurzem/seit einiger Zeit. Mein Frauenkram ist seit Februar gähnende Leere bzw. Scherbenhaufen oder Fettnapfspender. E-PLus hat mich heute final gefickt, "...stellt die Ablehnung keinesfalls ein Negativurteil über ihre Person da!", deshalb lass ich mir jetzt Schufa-Daten schicken, kostet ja nur 8 Euro. Achso, und heute morgen war ich beim Arzt um meine Vatertagsverbrennungen versorgen zu lassen (nur 2. Grades, puh!), Praxisgebühr und Salben nur 40€ (!!!), und dann kann ich beim Ring noch nichtmal richtig pogen mit den Schrammen. Die Orga vom Ring kostet auch Energie, dann trifft man keinen mehr, weil sich alle für Klausuren zum Lernen eingegraben haben oder man selbst grad nicht an der Uni weilt... und dann hab ich auch noch nen fetten Sonnenbrand im Gesicht, der pellt, was tierisch scheisse aussieht! AHHHHH! Ich geh jetzt was Schönes kaputtmachen.

EDIT: Is ja alles halb so schlimm, aber so geballt in kurzer Zeit... da kann man schonmal entgleisen. Ich kultiviere in letzter Zeit auch meinen Jähzorn immer mehr, der ist bei mir eigentlich kaum ausgeprägt.

Sonntag, 28. Mai 2006

Im Schlamm - Das "Rocco del Schlacko 2006"-Roadbook

Auf dem Weg
Ich bin Optimist. Anders kann ich ich mir nicht erklären, dass ich trotz Regenwarnungen en Masse nur einen Pulli, eine lange Hose und eine Shorts mit zum "Rocco del Schlacko" nehme. Aber dazu später mehr.

Nachdem ich erfolgreich gegen die Nachwirkungen des Vatertags angekämpft habe (deshalb auch die Hälfte vergesse und so schlecht ausgestattet wie noch nie in ein Musik-Festival starte), gehts stattlich bepackt zum Bahnhof. Einkauf und dann Treffen mit Simon und seinen beiden Freunden Anna und Fabian, die extra aus Aachen fürs Rocco angereist sind. Anna erinnert mich an Barbara Schöneberger, was ich ihr im Zug sofort mitteilen muss. Dann versorge ich meine Wunden vom Tag zuvor mit Pflastern und bis Saarbrücken wird gechillt.

Dort angekommen holt uns ein Freund von Fabian am Bahnhof ab (am Rande sehen wir die mit Christ-Fundamentalisten vollgestopfte Stadt, Katholikentag nennt sich das spießige Rattenfänger-Event), fährt mit uns einkaufen, Geld holen und bringt uns direkt bis zum Festivalgelände (Danke! Auch fürs Bringen bis zum Bahnhof am Sonntag! So rührend wurde sich schon lange nicht mehr um mich gekümmert). Mittlerweile regnet es kräftig und wir kriegen die schwere Pappkiste mit dem Essen nur mit Mühe heil zum Campingplatz. Der ist im Übrigen geräumig und noch nicht allzu voll. Wir beschließen, wegen des Regens besser schleunigst mit ein paar Pavillon-Besitzern Freundschaft zu schließen, was teilweise gelingt. Zelte aufbauen, hinsetzen und endlich ein erstes Bier. Es ist halb 3, vor 3 spielt keine Band. Und das Karlsberg perlt schon ganz angenehm die Kehle hinab... Rocco, here we are now!

Die ersten Eindrücke vom Festival bis dato: Hier gehört man mit über 20 zur Minderheit der alten Säcken, die mittels grünem Stempel als volljährig markiert werden; der Großteil der Besucher scheint sich aus der Jugend der näheren Umgebung zu rekrutieren. Die Stimmung ist - wohl auch durch die geringe Größe des Festivals bedingt - sehr entspannt, die Wege sind kurz, die Preise fair (12 Euro für ein Festivalshirt sind klasse!), und die Organisation wirkt solide, obwohl ein Großteil der Festivalcrew sich aus kostenfrei arbeitenden Freiwilligen zusammensetzt.

Tag 1
Nach ausgedehntem Frühstück/Mittag/Imbiss im Regen und ohne solide Sitzgelegenheiten sind wir gegen 18 Uhr in weniger als 5 Minuten auf dem Gelände. Das man gar keine Tetrapaks mit aufs Gelände nehmen darf, kann man finden wie man will, tragisch ist es bei den erwähnt fairen Preisen nicht. Schlimmer ist da schon der Regen, der Schauer für Schauer den Boden auf dem Gelände und besonders vor der Hauptbühne in ein Schlammfeld verwandelt und dem Festival seinen Namen zurecht einträgt. Wir machen es uns an der Malboro-Chillout-Lounge gemütlich und beobachten einen etwa 14-Jährigen, der trotz erschlichenem grünen Stempel von der Security nicht in die Lounge gelassen wird, woraufhin sein selbstgefälliges Grinsen ziemlich zügig aus seinem Gesicht verschwindet.

Von Robocop Kraus bekommen wir nur noch 2 Songs mit, aber was da aus den Boxen dringt, macht eine Menge Spaß. Die Umbaupausen sind mit durchschnittlich 45 Minuten äußerst bandfreundlich und wir nutzen die Chance wie die meisten zum Bierholen und um uns Merchandising zu besorgen.

Für Alexisonfire bewegen wir uns dann zügig weiter nach vorn an den Bühnenrand, das durchkommen ist kein Problem (und wird es auch bei Headlinern später nicht sein). Wirklich guter Emocore, für den das Publikum wohl nur ein wenig zu soft gestimmt oder zu jung oder vielleicht auch einfach nicht jung genug ist; der Moshpit bleibt jedenfalls trotz vollen Körpereinsatzes des beängstigend dünnen Sängers eher klein. In der folgenden Umbaupause lernen wir Lena, Laryssa und Swetlana kennen, die in Trier studieren und deren Namen sich Simon erst nach dem 20 Nachfragen bei mir merken kann.

Dann wollen alle Tomte, aber es kommen Sugarplum Fairy, offenbar hat man die Slots getauscht. Ich kenne die Band noch nicht und erlebe die Brüder von Mando Diao's Gustaf Norén, wie sie mit ihrer Band Songs spielen, die einen an, nunja, Mando Diao denken lassen. Insgesamt weder langweilig noch umwerfend, da ist Potential.

Tomte müssen dann nur mit den Fingern schnippen, damit alle tanzen; definitiv der Headliner des Festivals, noch vor Fettes Brot. Es gibt alle wichtigen alten und neuen Songs mit Ausnahme von "Norden der Welt". Thees ist dauergerührt über das im strömendem Regen ausharrende Publikum, preist Kettcar (von denen er "48 Stunden" anspielt) und Olli Schulz von seinem Label und freut sich über seinen Traumjob. Und mitten im gewaltigen Gemenschel hören Simon und ich die Songs, die wir so lieben, klatschen uns ab, grinsen, tanzen. Neben Sugarplum Fairy hat Thees im übrigen die höchste Anhimmel-Rate durch die halbwüchsigen Pop-Rock-Mädels vor Ort.

Dann kommen Kettcar und der Regen legt nochmal einen Zahn zu, ich bin mittlerweile klatschnass, trotz improvisierten Müllbeutel-Regenmantel. Markus Wiebusch redet von Hamburger Wetter und dann rocken sich Kettcar durch ein tolles Set gemixt aus ihren beiden Platten. Nach ein paar Songs gibts Ärger mit der Bassdrum und Wiebusch meint grinsend mit Hamburger Schnauze, das nun der Freejazz-Teil der Show kommt. "Balu" kommt ausnahmsweise mal nicht als letzte Zugabe, ist aber trotzdem ein Erlebnis. Allgemein muss man sagen: Diese Band rockt live sehr ordentlich, das erwartet man von den Platten allein gar nicht unbedingt. Der Doppelschlag aus "Ich danke der Academy" und "Anders als gedacht" lässt Simon Lieblingssong-bedingt positiv austicken und bei "Nacht" weint ein hübsches Mädchen neben uns und drückt sich noch ein bisschen enger an ihren Freund. Auch die Band hat Spaß und überbietet sogar noch Thees' Dankes-Hymnen wegen des trotz-Regen-Daseins. Dann ist Schluss und sie haben "Im Taxi weinen" doch nicht gespielt, worauf ich so gehofft hatte. Vielleicht lags daran, dass Olli Schulz laut Markus Wiebusch gedroht hätte, "wenn wir ne zweite Zugabe spielen, haut er uns aufs Maul!".

Den will man natürlich gesehen haben, diesen Olli Schulz. Also rüber mit dem Strom in die Zeltbühne, wo man sich ganz nebenbei noch angenehm aufwärmen kann. Und jetzt ist Highlight-Time: Olli Schulz kommt auf die Bühne, labert witziges Zeug, soundcheckt, macht Witze über den Mischer, als ein Feeback das nächste jagt und hält es dann doch für das beste mal anzufangen. Und der Anfang hat es in sich: Als Intro kommt vom Band der wahnsinnige Sven Väth, der beim Time Warp 2006 phänomenal abgedreht diriliert (GUDE LAUNE! The Medium is the Message and the Message is: FEIEREI ALLE! GUDE LAUNE ALLE! Habt ihr Bock auf Ibiza? Nich Schlägerei da unten, GUDE LAUNE!!!)... wer so anfängt, kann nur gewinnen. Und der Typ da auf der Bühne ist so spontan und natürlich witzig, in seinen Liedern und vor allem in seinen Ansagen, das man nur feiern kann. Irgendwann meint Simon "Ey, da steht Thees!". Ich suche den Bühnenhintergrund ab, sehe nix und bin verwirrt. Beim 5. Versuch raffe ich dann, das der Tomte Sänger zusammen mit Label-Kollege Wiebusch 3 Meter neben mir steht und rauchend Olli zuschaut. Ich überlege, Hallo zu sagen, aber da ich irgendwie mit dem Tomte-Sänger nix zu bereeden habe und ihm auch nicht erzählen will, wie gut Musik und Auftritt gefallen (hat er sicher noch NIE gehört...), überlasse ich das Feld ein paar aufmerksamen Mädchen.
Aber derweil geht die Show weiter. Alles wirkt irgendwie improvisiert und impulsiv, Olli's Band betrinkt sich, er selbst legt eine Nummer hin, bei der er dem Publikum erklärt, dass er immer schonmal Heavy Metal Frontmann sein wollte, was er dann auch durchzieht, und zwar gut. Beim Versuch das Mikro in die Lichtaufbauten zu werfen landet jenes erstmal mitten im Publikum, alle lachen, Olli Schulz auch, dann klappts, danach zieht er sein Shirt aus und spielt noch 2 Zugaben. Ein Teufelskerl, muss man gesehen haben, wirkt auf Platte völlig harmlos, ist live aber top! Wir fallen auf dem Zeltplatz dann nach nem schnellen Tee im Frühstücks-Zelt in unsere eigenen Schlafstätten.

Tag 2
Nach ner typischen Festivalnacht im Zelt (dreckig, eng, muffig und unsexy) wühle ich mich mit Simon aus dem Schlaf, um dann den Zeltplatz gegen 10 Uhr erstmal lautstark über unsere grenzenlose GUDE LAUNE zu informieren. Das stößt nach anfänglichem Zögern (Haltet die Schnauze, man!) auf immer größere Gegenliebe, die meisten haben Olli Schulz gesehen. GUDE LAUNE schlägt ab diesem Moment HELGA bereits um längen, ständig geistert der Ruf über den Zeltplatz, oft wegen mir oder Simon.

Wir frühstücken ausgiebig, Fabian und Simon erkunden die Lage was Schlamm etc. angeht, und Anna und ich chillen in den ersten Anflügen von Sonne, die aber schnell von Nieselregen abgelöst werden sollen. Was hilft da, damit einem die GUDE LAUNE nicht abhanden kommt? Richtig: Bier, Vodka, Whiskey. Mit diesem Dreischlag des Ernährungs-ABC auf Festivals konditionieren wir uns in den nächsten Stunden für den Festival Tag, der für uns mangels IInteresse erst ab 18 beginnen soll. Nach kurzer Zeit sind alle Mitreisenden eingeschlafen und ich beginne mich beim Trinken alleine zu langweilen. Die Nachbarn mit dem Pavillon spielen Flunki-Ball, ich schaue zu und ziehe dann einmal erkundender Weise über den Zeltplatz. Gegen 18 Uhr streifen wir die übliche Schlafmangel-Alkohol-Lethargie ab und peitschen uns zurück in die Schlammgruben der Mainstage.

Wieder ist man ohne Probleme nach ein paar Schritten in der zweiten Reihe, um Blackmail zu sehen. Deren Sänger erlebe ich zum ersten Mal gut gelaunt, dementsprechend cool ist der Auftritt ("Uns gehts hier Backstage zwar gut, aber ihr kriegt diese geilen Jägermeisterhüte, die ich nicht bekomme!" - Sofort fliegen 5 Hüte auf die Bühne - "Meine Rechnung geht wieder voll auf"). "Moonpigs" ist ein Wahnsinns-Song, das live nochmal klar. Ansonsten die üblichen Hits, "It could be yours" ist wie immer ein Treffer, "Evon" ebenso, "Same Sane" sowieso.

Die Sterne sind im Anschluss relativ unspektakulär, aber irgendwie kann man da nicht die Augen und Ohren von lassen. Wo ich gerade wieder über Hamburger schreibe, ich hatte schon erwähnt, das es natürlich wieder amtlich regnet? Trotzdem regen Songs wie "Was hat dich bloß so ruiniert" oder "Big in Berlin" zum tanzen an und wir treffen Lena wieder. Ich werde von einem Mädchen gefragt, was Sterne-Sänger Spilker da für eine Gitarre spielt, ich mutmaße Gibson SG, weil nur die so aussehe (obwohl der Billig-Nachbau von Epiphone identisch ist). Nach 5 Minuten renne ich ihr hinterher und erkläre wissend, er habe nur das Label abgekratzt, wie bei seinem Vox-Verstärker auch. Sie lächelt mich an und vertröstet mich für weiteres reden auf den Campingplatz. Cleveres Luder...!

Nach den Sternen kommen die Donots, von denen ich nach wie vor nicht verstehe, was die so super machen soll und die ich deshalb gerne verpasse. Simon und ich machen uns Crepe-gestärkt zurück zum Zeltplatz, um uns für die Brote in Stimmung zu trinken, was zu Essen und n bisschen zu entspannen oder nach Mädels zu gucken. Nach einigen ziellosen Versuchen, uns irgendwo zum Biertrinken und Flirten aufzudrängen (männliche Festivalfreunde sind nicht so offen, wenns um ihre Frauen geht, das rohe Ei kriegt man mittlerwiele leichter ;-)), antworten ganz in der Nähe 2 Mädels auf unsere GUDE LAUNE und wir kriechen zu ihnen ins Zelt. Ich frage nach kurzer Zeit nach dem Alter, obwohl die 16 Jahre offensichtlich sind, raffe dann aber Simons Anspielungen nciht, das er da schnellstens weg will ("Oh, schon ganz schön spät, lass mal wieder aufs Gelände" - "Wir wollten doch die Donots nicht gucken!").

Dann aber doch raus aus dem Kinderland (vorher bleibe ich noch bei einer Gruppe Metaller hängen, mit denen ich über Metalrichtungen und Bands philosophiere, was Simon sichtlich anödet) und zurück in knöcheltiefen Schlamm und zu Fettes Brot. Und die sind gut drauf und vermitteln das auch. Mit toller Liveband und DJ im Rücken brennen sie ein Hit-Feuerwerk ab, wobei die neuen Songs das Set dominieren. "Da draussen", "Schwule Mädchen", "The Grosser", "Jein"... und die neuen Klassiker "An Tagen wie diesen" (glücklicherwiese ist Finkenauer ja mit auf Tour), "Soll das alles sein", das unvermeidbare "Emanuela". So weit, so erwartet. Was aber die Brote auch für Leute jenseits der 15 und der HipHopKlischees (und damit mich) interessant bleiben lässt, sind ihre Einlagen, ihr angstfreies spielen mit Grenzen von Geschmack und Musikstilen. Geil: "Lauterbach" wird auf die Musik von RATM's "Killing in the name" gespielt... den ganzen Song durch! Und sie spielen "Was in der Zeitung steht" von ihrem PR-Gag-Alter Ego D.O.C.H. was mich persönlich sehr freut. Am Ende: Alles wie immer, "Nordisch by nature"... nee, stimmt nicht. Das spielen sie nach langer Ankündigung, das der Song ja wie ein Kropf sei, auf die Melodie von "I like to move it" von Reel 2 Real. Ich hörs immer noch: Rocco del Schlacko, Schlacko! Rocco del SCHLACKO! Ein toller Auftritt.

Dann zum letzten Act des Festivals wieder rüber auf in die Zeltbühne, nämlich zu Stereo Total. Kennt ihr nicht? Kennt ihr doch. DIe haben mal nen Hit namens "Liebe zu dritt" gesungen... und in der Werbung läuft irgendwo "I love you...ono" bei ner Autowerbung. Ich bin immer noch gespalten: Die Band ist eher was für Super-Hippster, Berlin-Lover und allgemein für Leute, die den trendigen, stilbewussten Hirnfick schätzen. Also nicht grundsätzlich meins. Der zweite Song heißt "Nackig" oder "Nackt" oder so, und ich ziehe mein Shirt aus und spiele Flitzer und Bühnenstripper Fantasien durch, die aber unausgelebt bleiben. Die Songs von Francoise caktus und Brezel Göring (sic!) pendeln zwischen Chanson, Avantgarde und Punkrock (die Attitüde stimmt dahingehend) und ich gehe nach 6 Songs, was ich mittlerweile etwas bereue. Mir war kalt und mein Kopf war auf Herausforderungen wohl grade nicht gepolt.

In dem Zelt, wo wir gestern den Tee geholt haben, quatsche ich mit der Verkäuferin, die mir einiges über das Festival und die Organisation erzählt. Könnte eng werden mit nem Rocco im nächsten Jahr...

Beim Rückweg treffe ich auf eine Truppe Shisha-Raucher, die mich freundlich aufnehmen. Nach einem Pfeifchen treffe ich am Zelt die anderen wieder, die gerade den zweiten Einweg-Grill gestartet haben. Chillig geniessen wir diesen speziellen Moment, wenn man glücklich von der letzten Band kommt, chillt und die private Aftershowparty noch eine halbe Stunde entfernt ist. Später gesellen wir uns noch zu unseren Nachbarn, die uns wegen dem Regen Asyl unter ihrem Pavillon gewähren. Nach einer Weile Unterhaltung beschließe ich, das ich genug regen abbekommen habe und gehe schlafen. Simon ist härter und hat sich in den Kopf gesetzt, Lena, Laryssa und Swetllana zu finden. Zufrieden schlafe ich ein.

Die Rückkehr
Unfairer Weise brennt am Abreisemorgen unbarmherzig die Sonne, was sich immer noch in meinem Gesicht deutlich macht. Wir bauen ab, essen, chillen, bevor wir von Hannes, Fabians Kollegen, abgeholt und zum Bahnhof gebracht werden. Hannes ist definitiv ein super netter Kerl, er hat uns auf dem Festival zwischenzeitlich sogar mal umsonst was zu essen besorgt, ich verneige mich nochmals! Im Zug müssen wir stehen, weil der Zug dicht ist von grenzdebilem Katholiken-Pack (ich habe nicht viel gegen praktizierende Christen, nciht meins, aber wenn ihr dieses Pack erlebt hättet, währt ihr meiner Meinung...). Ich und Simon bespaßen uns - argwöhnisch von Nonnen, divesen ungefickten Alterklassen und anderen Spaßbremsen beobachtet - selbst (GUDE LAUNE, ihr wisst schon). Dann kommt endlich Trier und wir lassen den Trip beim Burger König am HBF ausklingen.

Fazit
Ein tolles Festival trotz miesem Wetter, nette, entspannte Atmosphäre, alles nicht zu groß und dementsprechend intim, sehr nette Mitreisende (thx Anna und Fabian, ohne euch wärs nicht dasselbe gewesen, eine Freude euch getroffen zu haben! Bald mal wieder? Und natürlich auch geil mit dir, Simon!), tolle Bands aus nächster Nähe... alles in allem komme ich sowas von wieder, wenn das im nächsten Jahr wieder steigt. Und DICH, ja Leser, DICH nehme ich dann vielleicht auch mit, wenn du Lust hast! Ich bin jedenfalls bestens auf Rock am Ring (ab Donnerstag) eingestimmt... davon erfahrt ihr dann ab Montag auch mehr an dieser Stelle. Bis dahin lecke ich meine Wunden und regeneriere mich! Ich bin raus, euer Dude! GUDE LAUNE!

Montag, 22. Mai 2006

E-Plus - Ein offener Brief

Hallo E-PLus,

Seit 6 Wochen bin ich aktiv dabei, dein Kunde zu werden. Seit 6 Wochen verschwende ich regelmäßig Teile meiner Lebenszeit, um bei dir einen popeligen Handyvertrag mit studentenfreundlichem Preis abzuschließen. Ich habe deine netten, aber meist völlig hilflosen Hotline-Mitarbeiter kennen gelernt, 8 an der Zahl. Beruhigt haben die mich nicht. Ich habe dich angeschrieben, nachdem ich zum sechsten Mal durch deine Datenprüfung gefallen war, und um manuelle Datenprüfung ersucht. Für den Fall der Ablehnung hatte ich dich gebeten, mir in einem Satz den Grund mitzuteilen. Aber offenbar bearbeitet man in Potsdam nur ein Anliegen pro Brief. Ich hätte dich in Potsdam angerufen, doch offenbar "kämen die da ja dann gar nicht mehr zum arbeiten", wie mir Hotliner Nummer 9 erklärte. Gerade habe ich erneut 3 Stunden in einem deiner Shops verschwendet, wo sich deine Mitarbeiterin alle Mühe gab, mir doch noch den Vertrag zu verschaffen; ohne Erfolg. Einen Brief (mit weniger freundlichem Inhalt als hier im Blog) schicke ich dir morgen. Der letzte Versuch, den ich eigentlich schon 3 Mal ausgerufen hatte.
Aber im Grunde habe ich ja bereits verstanden, E-Plus. Ja, du hast genug Kunden, du brauchst mein Geld nicht. Ich werde deine Botschaft in die Welt tragen, sei dir sicher. Von den Dächern werde ich es rufen: Schleich dich, Gewürm, das du nur zweistellige Beträge im Monat an E-Plus überweisen willst! Nächste Woche bin ich O2 Kunde, vielleicht hat man dort weniger Probleme damit, das ich Geld ausgeben möchte. Und nein, E-PLus, ich bezeichne dich jetzt hier auch nicht als elenden Scheissladen.
Und wenn ich jetzt übermorgen wieder Werbung von Ay Yildiz im Briefkasten habe, wo mir auf türkisch zur Handykarte geraten wird, nehme ich den nächsten Schnellzug nach Potsdam und stehe dann bald dort vor euerer Firma. Mit Fackel und Mistgabel! Goddammit!!!

Sonntag, 21. Mai 2006

...while my Guitar gently weeps...

/>

Ich verneige mich vor diesem Gitarren-Kid, einfach geil! Unbedingt länger als 45 Sekunden anschauen, der Typ legt dann erst los...!

Hell yeah, Hallelujah!

Lordi
Da geht mir doch das Metal-Poser-Herz auf: Lordi haben den Grand Prix gewonnen! Wer nicht weiß, warum oder wer oder was überhaupt, kann sich das nochmal ansehen. Natürlich sind Musik und Text nicht der Rede wert, aber die Show und der Spaßfaktor sind top! Alles dabei, wofür man die Skandinavier lieben muss: Pop-Metal-Riffs, Kostüme, die sich mit denen von GWAR messen können und pathetisches Rumposen, wie ich das seit KISS nicht mehr gesehen habe! For those about to rock, I salute you!

p.s.: SpOn hats ausnahmsweise mal verstanden.

Samstag, 20. Mai 2006

Zen-sationell

Wem auf die Frage "Wie klingt das Klatschen einer Hand?" nichts Besseres einfällt, als mit einer Hand diese blöde "Hand auf, Hand zu"-Bewegung zu machen und debil zu grinsen, dem kann auch der weiseste Buddhist nicht helfen.

EDIT: Was auch immer mich veranlasst haben mag, sowas fantastisch langweiliges und nichtssagendes wie diesen Beitrag in den www-Kosmos zu blasen: ich gucke mir den jetzt immer an, wenn ich nichts zu sagen habe und dann doch lostippen will. Man, der Verfall schreitet voran... ach, egal, es ist nichts.

Mittwoch, 17. Mai 2006

Als wenn...

Ich persönlich finde das ja immer mutig, wenn Leute mit dem gesunden Menschenverstand argumentieren.

Dienstag, 16. Mai 2006

Pingu und die Plonsters

pingu_picture9Gerade habe ich Dank einer Freundin einen vergessenen Schatz meiner Kindheit wieder ausgegraben: Pingu! Der putzige kleine Pinguin, der aus Knete war, eine Fantasiesprache quakte und immer möööbmöööb machte! Und sein Vaterpinguin, der Postbote! Die Mutter! Pingus Freund, die Robbe Robby! Ich muss mir schon beim Titelsong fast die Tränen verkneifen, so gerührt bin ich, dass alles mal wieder zu sehen.
So sah Pingu aus, so und so und so hat er geklungen. Mehr Sounds und Bilder und überhaupt alles zu Pingu gibts hier.

Genauso schön: die Plonsters! Ich meine mich zu erinnern, dass die knuffigen drei Kerle, die sich in alles verwandeln konnten, immer gegen Ende der Sesamstraße liefen.

Gut das ich mir ein wenig Kind sein bewahrt habe!

Montag, 15. Mai 2006

Penisneid

Comic
Stimmt irgendwie.

Der Comic stammt aus dem Blog von Erika Lust. Und da gibt es auch noch den wirklich gelungenen Frauenporno "The Good Girl" (ich schreibe nur Frauenporno, damit hier nicht zuviele Augenpaare verdreht werden und mancher mal nen Blick riskiert; äußerst ästhetisch umgesetzt)

Samstag, 13. Mai 2006

Ausgewechselt

Beim Fussball sitzen verletzte Spieler auf der Ersatzbank. Warten darauf, dass ihre Verletzung ausheilt und sie wieder spielen können. Manchmal werden Spieler auch einfach so rausgenommen, obwohl sie passabel gespielt haben. Manchmal waren sie aber auch einfach mies. Manchmal kommen Spieler nach einer Weile wieder und bringen bessere Leistungen als je zuvor. Und manche erholen sich nie wieder von ihrer Verletzung.

In der Liebe ist es ähnlich. Ich sitze momentan auch auf der Ersatzbank. Am Spiel nehme ich schon einige Zeit nicht mehr Teil. Dabei habe ich meine Verletzung selbst provoziert: Ich wollte das alte Spiel nicht mehr spielen und habe mich selbst herausgenommen. Dabei muss ich umgeknickt sein. Wochenlang lief ich mit dem angeknacksten Fuß herum. Vorgestern ist es dann passiert: Ein paar Worte haben mir ein Bein gestellt und ich bin gestürzt. Selbstdiagnose: Gefühls-Kreuzbandriss. Auch ohne Expertenurteil weiß man, dass sowas sehr lange ausheilen muss. Wenn die zerfetzten Bänder und Sehnen überhaupt wieder richtig anwachsen. Jetzt sitze ich hier auf der Ersatzbank und beobachte das alte Spiel, dass ich so dringend verlassen wollte, und nun schmerzlich vermisse. Für mich spielt ein Anderer weiter...

Donnerstag, 11. Mai 2006

Sie & Sie

Sie hat einen Neuen. Ihren "besten Freund" aus ihrer Stadt, der schon seit dem ersten Semester auf sie steht. Und der verdammte Penner ist (soweit ich das nach wenigen zusammentreffen im letzten Jahr sagen kann) auch noch ganz in Ordnung. Hintenrum hab ichs erfahren und kann sie jetzt nichtmal einfach drauf ansprechen. Welcome back, Selbstmitleid! Irrige Hoffnungen, ihr könnte das alles ähnlich schwer fallen wie mir, sind damit wohl vom Tisch. Als Schlussmacher habe ich sowieso jedes Recht auf schlechte Laune in der Hinsicht verwirkt...

Sie dagegen quält mich weiter mit ihrer Schönheit. Wir passen nicht zusammen. Soviel ist mal rational sicher, aber rational handle ich in Gefühlsdingen ja schon prinzipiell nicht. Sie ist zu jung. Würde mit mir nicht klar kommen. Ist mit erwachsen werden beschäftigt (nein, so jung ist sie nicht). Geht 2 Wochen auf Abstand zu mir, weil ich im vollen Kopf einer entfernten Bekannten von ihr (hätte ich das gewusst) erzähle, ich wüsste nicht, wie meine Gefühle für sie genau aussehen. Sie steht nicht auf mich und damit arrangiere ich mich. Und trotzdem lässt sie mich nicht los...

Life is a bitch sometimes. Vielleicht wieder irresponsible drinking. Vielleicht rein in die Arbeit. Vielleicht bleibt erstmal alles... irgendwie. Manchmal möchte ich schreien und klagen und wimmern, aber ich weiß nichtmal genau, worüber. Ein emotionales Wachkoma, in dem man alles wahrnimmt, aber keinen Einfluss mehr auf das Leben hat.

Und die Nächste, die mich "als Freund" mag oder mich "nett" findet, strecke ich mit ner harten Geraden nieder! Man, ich hab auch noch nen Körper, blödes Weibsvolk!

Mittwoch, 10. Mai 2006

Underfucked

Ich klaue vom wondergirl jetzt mal das herrliche Wort underfucked, weil es meinen Zustand doch wenigstens auszugsweise beschreibt. Ein Anlass zur schlechten Laune ist dieser Zustand jetzt (noch) nicht zwingend, aber 12 Wochen ohne sind schon ein bisschen arg lang. Verdammter Hormon-Frühling!

Dienstag, 9. Mai 2006

"Part of me died when I saw this cruel killing"

Ich bin bestürzt. Wütend. Erschüttert. Fassungslos. Und dabei habe ich nur den Text über das Enthauptungsvideo der irakischen Journalistin Atwar Bahjat gelesen und nichts davon wirklich gesehen. Andere Enthauptungsvideos habe ich selbst gesehen, aber dieses eine scheint das Maß an möglicher Grausamkeit nochmal zu erweitern. Wie widerlich, wie abstoßend, wie - unmenschlich, obwohl doch gerade das Gegenteil. Sowas tun nur Menschen.

Wer gute Nerven hat und die Geschichte nachlesen will, findet sie hier. Wer auch nicht wegsehen kann und will, verbreitet das weiter.

Bush sagte bei Christiansen, der Irak-Krieg werde letztendlich ein Erfolg werden. So sieht Erfolg nicht aus.

[via]

EDIT: Offensichtlich ist das Video ein "Hoax", zeigt jedenfalls nicht die Enthauptung von Atwar Bahjat.

Montag, 1. Mai 2006

Kein Vielleicht

Kein vielleicht mehr. Schluss damit. Ab jetzt: ja.

Samstag, 29. April 2006

Ay Yildiz

Ich habe vor kurzem beschlossen, die technologische Steinzeit nun auch final zu verlassen und meinen Elektro-Schnickschnack-Fuhrpark mit einem schnieken neuen Mobiltelefon zu krönen. Schwupps, online bei E-Plus ein hübsches Gerät inklusive passendem Vertrag geordert.

Den Mittelteil erspare ich euch, aber er hatte mit dem Kennenlernen von nicht weniger als 4 äußerst freundlichen, aber hilflosen Kundendienstmitarbeiterinnen von E-Plus zu tun. Jedenfalls kann man offensichtlich mit einem abgelaufenen Personalausweis kein Handy besitzen (verpetzt mich nicht, ich lebe gern in diesem Land, und in ein paar Wochen bin ich auch wieder legal); ich habe per Brief um manuelle Datenprüfung gebeten.

Eigentlich interessant: Vor 2 Tagen hatte ich 5 Briefe gleichzeitig von E-Plus im Briefkasten, alle wollten mir im selben Wortlaut ein Pre-Paid Handy von unterschiedlichen E-Plus Firmen andrehen. Mit dabei der komplett in türkisch geschriebene Brief der neuen E-Plus Marke Ay Yildiz (oder auf deutsch), die sich ausschließlich an Türken richtet. Mehr darüber bei Heise.

Ich hätte den Brief mal fotografiert, aber meine Kamera ist in meinem neune Handy. Und das ist nach wie vor bei E-Plus.

...gedacht...
...gefunden...
...gehört...
...gelebt...
...gelesen...
...gesehen...
1000 Songs
Madrid 2007-2008
Netzwerkseminar (closed)
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren