Donnerstag, 11. Juni 2009

Gehört verboten

Verdammte deutsche Verbotskultur! Liebe Senile in euren politisch gestifteten Ledersesseln: Irgendwann ist auch mal gut mit Entmündigung und Bevormundung! Aber klar, der selbstdenkende Mitbürger wählt euch ja schließlich nicht zuverlässig.

Sonntag, 7. Juni 2009

Rock am Ring - Kein Tagebuch

Limp Bizkit bei Rock am Ring 2009, MTV sendet live. 1999 wäre das ein Live-Traum gewesen. 2005 wollte ich sie mir zumindest noch der alten Liebe wegen ansehen, aber sie sagten ab. Und jetzt gerade hier auf der Couch erscheint mir das einfach nur wie ein müder, viel zu spät kommender Abklatsch von etwas, das vor einem Jahrzehnt genial hätte sein können.

(Warum hat der Ring dieses Jahr eigentlich nur Headliner, die entweder ihre beste Zeit spürbar hinter sich haben, auf Reunion-Tour und damit völlig abseits jeder Relevanz sind, oder nie richtig gut waren und sein werden?)

EDIT3: Letztendlich doch besser, als erwartet. Trotzdem irgendwie alles recht anachronistisch.

EDIT2: Ok, "Break Stuff" ist und bleibt und toller Schlag ins Gesicht. Jetzt werde ich doch noch nostalgisch.

(Und ich muss es erwähnen, auch wenn es seit 10 Jahren keine Neuigkeit mehr ist: MTVs Schnitt von solchen Veranstaltungen ist die Pest. Nicht nur zu schnell, damit bloß keine Atmosphäre oder ein Gefühl für die Szene aufkommen kann - auch austauschbar, jedes Konzert einer größeren Band sieht mittlerweile absolut identisch aus. Bäh.)

EDIT: Wer sich immer schon gefragt hat, was eigentlich an so Festivals Spaß machen soll: Weil da zum Beispiel sowas passieren kann.

Mittwoch, 27. Mai 2009

24"

Vielleicht habe ich mich einfach noch nicht dran gewöhnt, aber bis jetzt würde ich über meinen neuen Monitor das Gleiche sagen, was ich auch in Sachen weibliche Brust schonmal feststellen musste: Kann tatsächlich doch zu groß sein.

Montag, 18. Mai 2009

Endspiel, morgens

Wer macht sich nur je Gedanken, wie das Lied des frühen Vogels in den Ohren des Wurms klingt.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Alles Pareto?

Heute: Eine Lanze für das Pareto-Prinzip. Kokettieren viele mit, ziehen aber zu wenige durch. Mich eingeschlossen.

Dienstag, 5. Mai 2009

Stell dir vor es ist Internet - und jeder macht mit

Michael Konken, der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, hat Angst vor dem Internet. Weil da jeder senden kann, und zwar was er will. Soviel Demokratie ist Michael Konken offenbar nicht geheuer, schließlich streut er seine Ansichten so oft möglich unter das Volk. Zwar rückt er die dann mal zurecht, wenn man ihn kritisiert, aber das vollendete Verständnis des Web 2.0 mag man ihm auch danach nicht anlasten. Alles nur die übliche Verkürzung, das mediale Missverständnis von dekontextualisierten Aussagen?

Nein. Eben gerade zum Beispiel durfte ich Herrn Konken als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zum etwas holprigen Thema "Politische Kommunikation im Web 2.0 - Wird der Amer-I-Can Dream auch für uns wahr?" erleben. Auf einen Beitrag aus dem Publikum, der auf die Fortschrittlichkeit mancher amerikanischer Journalisten hinwies, die ihre Artikel mit Links transparenter machen, antwortete Herr Konken sinngemäß, Links in Artikeln würden Brüche schaffen und den Lesefluss bremsen, weshalb man sie dem Leser ersparen solle.

Schon in dieser kleinen Äußerung steckt soviel Web-0.0-Top-Down-Mentalität, soviel Unverständnis von den Demokratisierung des Netzes, soviel technisch wie inhaltlich unbegründete Furcht vor dem Kommunikationsrecht aller mit allen, dass man Herrn Konkens Studenten an der Uni Vechta bzw. der FH Oldenburg wirklich ernsthaft ein gutes Reflexionsvermögen wünschen muss.

Bitte klingeln

Erinnert mich bitte Beizeiten daran, dass ich diesen potenziell großartigen Text über Poetry-Slammer vollende.

Montag, 4. Mai 2009

Überwältigt

Er steht einfach da: dünn und sehnig, mit einer für Mittfünfziger ungewohnt engen schwarzen Röhrenjeans und schwarz-weißen Chucks. Seinen Rucksack trägt er ein klein wenig zu hoch, als dass es noch cool wirken könnte, seine blaue Jeansjacke sieht klein und zusammengezurrt aus, wie alles an ihm, außer den langen Beinen. Seine Haare sind Raspelkurze, graue Stoppeln, die borstig wie grobe Barthaare aussehen und seinen Schädel nicht mehr gleichmäßig bedecken. der Hals ist faltig, die Wangen sind ein bisschen eingefallen, und doch scheint er kein bisschen kränklich.

Und dann strahlt er: strahlt aus seinen funkelblauen Augen die Begeisterung eines etwas faltigen Mittfünfzigers in Röhrenjeans und Chucks, dessen Äußeres über Zeitgeist, Dresscodes und Coolness erhaben ist; wahrscheinlich kennt er all das nicht einmal. Aber diese Führung, diese ziemlich egale Führung durch das ZDF, ist sein Tages-Höhepunkt, ein Highlight, von dem er vielleicht später seinen Angehörigen, seiner Frau oder seinen Enkeln erzählen wird, ich bin sicher er hat Enkel.

Und ich muss mich mühsam zusammennehmen, um nicht in Tränen auszubrechen, weil er soviel naive Begeisterung ausströmt, weil er in diesem Moment so schön, so unvermutet schön ist, dass er alles andere überstrahlt: das Grau der Besucherinnen-Dauerwellen, die egale Führung, die Millionenwatt der Lichtanlage des Studios.

Und weil ich mich erinnere, wie ich auch schon so hemmungslos begeistert war. Und es seltener und seltener bin.

Samstag, 25. April 2009

Nahasapimapeti-was?

Manchmal fühle ich mich wie Apu von den Simpsons. Denn: Kaum jemand versteht/schreibt/spricht meinen Nachnamen beim ersten Mal richtig, der südlich von Hannover geboren ist. Sogar ihn von PC-Ausdrucken abzuschreiben scheint vielen Leuten schon Probleme zu bereiten. Ich sehe ein, dass das Verständnis und die Gewöhnung an Namen regional verankert ist. Aber: Mein Name ähnelt weder einem Zungenbrecher, noch reiht er Buchstaben ungewohnt aneinander oder klingt sonstwie fremdländisch. Ich heiße nicht Grzimek, nicht Adrianoloupolas, nicht Chin Yo Hai und auch nicht Wolowokolowski. Ich finde sogar, mein Nachname ist nicht nur unspektakulär, er ist sogar bis auf seine Mehrsilbigkeit sehr einfach: Drögemüller. "Müller"! Der ödeste und wohl bekannteste deutsche Name überhaupt! Und dazu "Dröge", was aus dem Norddeutschen übersetzt einfach "trocken" und in der Summe nichts anderes bedeutet, als dass meine Vorfahren im flachen Grasland der Lüneburger Heide eine Wind- und keine Wassermühle ihr eigen nannten. Zeitweise habe ich mich gefragt, ob ich nuschele oder sehr undeutlich spreche, wenn mich wieder ein(e) Sekretärin/Telefonist/Beamter nicht verstand. Da die Probleme aber in meinem Herkunftshabitat nicht bestehen, habe ich diesen Gedanken wieder verworfen.

Trotzdem muss ich leben mit (nur eine Auswahl aus den letzten paar Monaten): Drögenmüller, Drögemöller, Dögemüller, Drogemüller, Drogenmüller, Drögemeier. Man mag das als kleinlich und eitel abtun, aber: Es ärgert mich enorm, wenn man meinen Namen nicht richtig bildet. Weil es von Desinteresse und Schlampigkeit zeugt und deshalb grob unhöflich ist. Gewollte Verballhornung geht in Ordnung, alles andere nehme ich im Zweifel vielleicht sogar übel. Wie Barbra Streisand sagte: "Es ist mir völlig egal, was du von mir hältst. Hauptsache, du schreibst meinen Namen nicht falsch." So ist es.

Freitag, 24. April 2009

An der dritten Station

An der dritten Station
beim dritten Mal
kam eine Erleichterung über mich
beim Verlassen
von Frankfurt.

Samstag, 18. April 2009

"Du nennst mich Penner?!"

Ihr kennt das: Morgens aufgewacht und sich gefragt, wie das eigentlich nochmal war, mit dem richtig derbem Style. Glubscher auf und sich erinnert:







Da hat man dann keine Fragen mehr.

Mittwoch, 15. April 2009

Positiv

Mir geht's soweit ganz gut. Praktikum läuft, Doppelbelastungen sind weitgehend runtergearbeitet, und vorhin habe ich Andrea Meier heimlich auf den Hintern geguckt bei der Arbeit im Kulturzeit-Studio beobachtet.

Also alles im Lot. Muss man manchmal auch mal erwähnen.

Sonntag, 5. April 2009

Digital egal

Ich blogge seit 2005, womit ich vermutlich schon kein Early Adopter mehr gewesen bin. Nach kurzer Skepsis war ich dann auch tatsächlich überwältigt vom Web 2.0, den unbegrenzten Möglichkeiten der Interaktion, die ja gerade den männlichen Spieltrieb zeitweise gut bedienen. Ich habe mich umgesehen, viele gute Schreiber entdeckt, Blogs als Teil des Medienbetriebs in meine eigene Rezeption integriert.

Und jetzt, dreineinhalb Jahre nach dem Erstkontakt, bin ich manchmal einfach nur müde. Weil nichts passiert, was Euphorie rechtfertigen würde, weil die letzte massentaugliche Innovation das sinnentleerte Twitter gewesen sein soll, weil die Form den Inhalt mittlerweile komplett besiegt zu haben scheint. Was, wohlgemerkt, nicht auf die vielen cleveren Schreiber im Untergrund gemünzt ist, sondern die Alpha-Generation von Bloggern, die digitale Bohème, die Aushängeschilder der Veränderung, die die Brücke über den Digital Divide sein wollte. Die sich im stetigen Fluss von eigentlich digitalem Nichts eingerichtet hat, und ohne jeden Drive in die digitale Konterrevolution treibt. Digital egal.

Weshalb ich dann auch den folgenden Beitrag von Don Alphonso sowas von unterschreiben kann (und ich gehöre wahrlich nicht zu den Freunden des "Edel-Trolls der Blogossphäre"). Hier hat er aber zurecht im richtigen Ton auf die richtige Sache geschossen. Auch Malte Welding spottet zurecht.

Ich jedenfalls fühle mich zu alt, um ohne Anlass über die technischen Möglichkeiten, die Webciete, oder das drölfzigste Zusammenwachsen von irgendwas mit irgendwas begeistert sein zu können. Am Ende alles Kunstwörter, hippe Leere, ein unaufhörlicher Strom von Geplapper ohne Grund - die Blogosphäre lebt. Nur weiß keiner, warum und wofür.

Mittwoch, 1. April 2009

April, April

Anstatt selber zu scherzen, sammle ich heute einfach mal, was mir an (potenziellen) Aprilscherzen so ins Auge fällt und küre am Abend den Sieger. Wer Kandidaten mit ins Rennen schicken will, tut das bitte. (Falls ich fälschlicherweise etwas als Ente bezeichne, korrigiert mich einfach; ich habe nicht so viel Zeit, muss arbeiten).

Aktueller Favorit: Die SZ mit einer Reportage über die Verfilmung von Charles Darwins Leben mit Tom Cruise in der Hauptrolle und Quentin Tarantino als Regisseur.

Erwartungsgemäß sympathisch: tagesschau.de mit ihrem Stück über die Abwrackprämie für Zähne.

Offensichtlich: meine Heimatredaktion bei 16vor.de mit der neuen Lokalwahlkampfliste.

UPDATE:

Auch gut: Der Lego-PC von Aldi.

Großer Sport: Der Opera-Browser mit Gesture-Bedienung. Mit Video!

Freitag, 27. März 2009

Helpful Bus

Was hab ich gelacht... man benötigt für das Video allerdings ein gewisses, grundlegendes Porno-Wissen.

Aktuelle Musik kurz zusammengefasst

Silbermond - "Nichts Passiert": 2/10 Chart-Raketen für die Platte. Erschütternd scheußliche Musik.

Marching Band - "Spark Large": 8/10 Sonnenblumen für die Platte, so klingt der Beach-Boys-Frühling!

Muff Potter - "Gute Aussicht": 8/10 Irokesenschnitte für die Platte, so schön rau klangen die Jungs seit "Heute wird gewonnen, bitte" nicht mehr!

Samy Deluxe - "Dis' wo ich herkomm": 5/10 Basecaps für die Platte, Samy wird alt, weniger Druck, mehr Reggae, weniger Bedeutung. Und ein fragwürdiger Titeltrack.

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