Die Schattenseite
Dieser Beitrag liegt mir persönlich am Herzen, weil er ein kleines bisschen mit Klischeebild und Erwartungshaltung bricht, mit denen man im Zuge von ERASMUS oft konfrontiert ist.
Es ist nicht immer lustig. Kein 24/7 Urlaubstrip mit Kaltgetränken inklusive Sonnenschein-Lächeln im Gesicht der Buddies for life. Kein All-You-Can-Fuck mit Daueranimation der Gaststadt. Zwar versuchen viele ERASMUSianer, sich genau diese und viele weitere Klischees von der "geilsten Zeit im Leben" zurecht zu leben, aber letztlich feit es sie nicht dagegen. Nicht gegen die vielen kleinen Leeren und Einsamkeiten, Verzweiflungen und Frustrationen, die Absurditäten und Enttäuschungen: Wenn man auf der ERASMUS-Party inmitten grotesk geschminkter Flittchen und 90er Eurodance-Beats bei zwei deutschen Jurastudenten steht, mit denen man Zuhause nichtmal tot gesehen werden wollen würde; wenn man auch beim vierten Mal nachfragen einfach nicht versteht, wie hoch die Kosten der Wohnung sind; wenn man trotz aller erzwungener Lockerheit im Gespräch plötzlich die Entfremdung und Sprachbarriere zum Gegenüber spürt; oder wenn man einfach mal allein ist, inmitten von all dem Trubel, weil einen hier ja doch niemand wirklich kennt.
Natürlich geht jeder anders mit solchen Momenten um, viele verwandeln sie in etwas Positives, andere sitzen sie still für sich aus, mancher verdrängt einfach, was bald sowieso nicht mehr von Bedeutung ist. Nur ist das Bild vom maximalst-weltoffenen und problemfreien Fun-ERASMUS-Studenten nicht nur albern, es erzeugt auch sozialen Druck für jeden, der einfach nur ein bisschen normal im Ausland leben möchte; nicht für jeden stellt ERASMUS die Deutschland-Flucht und Vorstufe zur Auswanderung dar. Wer sich aber der Spaß-Diktatur verschließt, hat gute Chancen, bald allein da zu stehen.
Letztlich ist Spanien ein EU-Land mit seinen Vor- und Nachteilen, die es zu entdecken und genießen gibt. Man sollte nur eingestehen, dass auch hier Depression, Ärger oder Probleme existieren und nicht durch ein Austauschprogramm einfach völlig weggewischt werden. Ich persönlich habe tatsächlich ein gewisses "Erleben müssen" gespürt, bei mir und anderen. Nur wir keine 17 mehr sind, und eigentlich bereits wissen was wir wollen. ERASMUS macht seltsame Dinge mit einem.
Es ist nicht immer lustig. Kein 24/7 Urlaubstrip mit Kaltgetränken inklusive Sonnenschein-Lächeln im Gesicht der Buddies for life. Kein All-You-Can-Fuck mit Daueranimation der Gaststadt. Zwar versuchen viele ERASMUSianer, sich genau diese und viele weitere Klischees von der "geilsten Zeit im Leben" zurecht zu leben, aber letztlich feit es sie nicht dagegen. Nicht gegen die vielen kleinen Leeren und Einsamkeiten, Verzweiflungen und Frustrationen, die Absurditäten und Enttäuschungen: Wenn man auf der ERASMUS-Party inmitten grotesk geschminkter Flittchen und 90er Eurodance-Beats bei zwei deutschen Jurastudenten steht, mit denen man Zuhause nichtmal tot gesehen werden wollen würde; wenn man auch beim vierten Mal nachfragen einfach nicht versteht, wie hoch die Kosten der Wohnung sind; wenn man trotz aller erzwungener Lockerheit im Gespräch plötzlich die Entfremdung und Sprachbarriere zum Gegenüber spürt; oder wenn man einfach mal allein ist, inmitten von all dem Trubel, weil einen hier ja doch niemand wirklich kennt.
Natürlich geht jeder anders mit solchen Momenten um, viele verwandeln sie in etwas Positives, andere sitzen sie still für sich aus, mancher verdrängt einfach, was bald sowieso nicht mehr von Bedeutung ist. Nur ist das Bild vom maximalst-weltoffenen und problemfreien Fun-ERASMUS-Studenten nicht nur albern, es erzeugt auch sozialen Druck für jeden, der einfach nur ein bisschen normal im Ausland leben möchte; nicht für jeden stellt ERASMUS die Deutschland-Flucht und Vorstufe zur Auswanderung dar. Wer sich aber der Spaß-Diktatur verschließt, hat gute Chancen, bald allein da zu stehen.
Letztlich ist Spanien ein EU-Land mit seinen Vor- und Nachteilen, die es zu entdecken und genießen gibt. Man sollte nur eingestehen, dass auch hier Depression, Ärger oder Probleme existieren und nicht durch ein Austauschprogramm einfach völlig weggewischt werden. Ich persönlich habe tatsächlich ein gewisses "Erleben müssen" gespürt, bei mir und anderen. Nur wir keine 17 mehr sind, und eigentlich bereits wissen was wir wollen. ERASMUS macht seltsame Dinge mit einem.
DeDe - 28. Okt, 13:58
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