Dienstag, 4. Juli 2006

Emma, HISS und die "Wand Gottes"

WOW! Ich bin verzaubert. Berührt. Ein bisschen übermütig. Und das verdanke ich... einer Frau?! Ja! Emma, ich danke dir! What a day... aber ich fange vorne an.

Am Freitag war Besuch in Giessen angesagt, 5 Euronen von Koblenz aus, sehr schön, das. Nach erfolgreicher Ankunft gehts mit Thomas einkaufen. Im Supermarkt treffen wir Sven, der unter Thomas wohnt und den ich auch besuche. Er will Bier kaufen, wir wollen Bier kaufen, Treffer! Und ab dann läuft es: Die beiden Fässer, die wir kaufen sind als einzige eisgekühlt, direkt vor uns wird eine zweite Kasse aufgemacht, wir können direkt zahlen und alle Fußgängerampeln auf dem Rückweg sind ausnahmslos grün. Ein kurzer Imbiss, dann wird o'zapft und wir sehen Family Guy auf englisch.
Gegen halb 3 kommt Emma, ein schwedisches Au-Pair, das Sven (seinem Schweden-Fokus sei dank) kennengelernt hat. :Ich unterhalte mich mit ihr über Schweden, Schland und Kram, dazu gibts Bier und Korn.
Dann satteln wir uns den Zug nach Marburg, das Sommerfest ruft. Vor Ort haben wir noch Zeit, treffen zufällig Volker Schuh, seines Zeichens Basser bei HISS und wir plaudern. Dann tanze ich irgendwann zu einer Rockabilly-Band in einem Zelt neben der Halle mit der Fussball Leinwand. Mit Emma. Ob diese zarte Romanze hier begonnen hat? Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht. Vielleicht auch schon früher. Vielleicht. Ich sage ihr zum ersten Mal, das sie süß ist. Es wird nicht das letzte Mal sein. Sie lächelt. Und schaut mich an. Wenn Blicke leben retten könnten.
Das Spiel läuft, Emma sitzt auf Svens Schultern und ich schreie laut, als Klose uns ins Elfmeterschiessen netzt. Dann wird Lehmann zur "Wand Gottes" und wir taumeln aus der Halle, bereit, das Tanzbein zu schwingen.
HISS bitten zum Tanz, und wir verstehen. Wie üblich tanzen außer uns nur 3, 4 andere Leute die Polka. Wir sind die Derwische, wirbeln über die freie Halbkreisfläche (der Pöbel beäugt die Band mit den ihm fremden Klang aus der Entfernung). Ich knicke um, aber Alkohol und Euphorie lassen mich Schmerz ignorieren. Emma sucht meine Nähe und ich ihre, wie Katzen, die sich ihre Portion Zärtlichkeit suchen streifen wir umeinander. Diese Blicke vergesse ich nicht. Sie ist betrunken, wie ich, es ist egal. Sie hat einen Freund in Schweden, in drei Wochen fährt sie nach Hause, es ist egal. Es ist einer dieser perfekten Momente, den nichts ruinieren kann. Eigentlich tragisch, eine Romanze, die keine ist und endet, bevor sie begonnen hat. Und es fühlt sich trotzdem blendend an! Selten habe ich mich einem "fremden" Menschen so spontan nah gefühlt, offen und liebenswert ist sie. Ich frage sie nach ihrem Freund und sie nickt nur stumm. Das mit der Ehrlichkeit und Direktheit ist meine Schwäche. Später liegen wir zwischen hunderten Leuten neben der Bühne im Gras und sehen uns die Sterne an. Worte sind Schall und Rauch. So sehr war ich lange nicht bei mir. Ich frage ob ich sie küssen kann, und sie schüttelt stumm ihren Kopf. Ich kann nicht enttäuscht sein, nicht traurig, nicht wütend. Ich bin von Optimismus beseelt, den sie mir eingeflößt hat, wie einen Trank. Das ist nicht diese Klischee-Rote-Rosen-Romantik, das hier ist echt.
Gegen 1 nimmt uns eine Freundin von Sven und Thomas mit zurück nach Gießen. Ich frage Emma nach ihrer Handynummmer und Sven muss kurz vor der Haustür kotzen. Ich denke schon über den Abend nach: Sex, Drugs, Rock n Roll. Was in meinem Kopf war, war mehr Sex, als es richtiger Sex je sein könnte. Ein letzter halber Liter warmes Bier, dann falle ich in ein gnädiges Koma auf Thomas' Luftmatratze. Ich werde mit Kater aufwachen. Und es wird der beste Kater meines Lebens sein!

Vielleicht übertreibe ich, dichte versehentlich dazu, aber das Wesentliche stimmt. Wenn sie mich in einer Woche vergessen hat, egal, wenn es nur der Alkohol war und sie mich nichtmal leiden kann, egal; was sie mir gegeben hat, halte ich noch eine Weile warm, im Herzen!

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