Montag, 12. Dezember 2005

Ix-tausendmal quer

wirres bloggt nach eigener Angabe der Berliner Felix Schwenzel (Schreiner, Architekt, IT-Freelancer). Von 1-Satz-Absurditäten bis zu liebevoll ausstaffierten Geschichten reicht das Spektrum, das "Ix", wie er sich immer wieder nennt, zusammenhangslos aus Privatem und Öffentlichem gewinnt. Ungeniert und unzensiert, ohne Filter, falsche Vorsicht und immer in Kleinbuchstaben nimmt er sich, die Welt und was es eben sonst noch gibt nicht zu ernst, zickt und pöbelt aber auch schonmal mit bissigem Sarkasmus gezielt gegen gefährliches Halbwissen, journalistische Überheblichkeit oder Dummfug jeder Art, wenn es ihm nötig erscheint.

Über dieses Blog oder vielmehr seinen Blogger kann man sich herrlich streiten. Für manche ist Ix vermutlich ein respektloser, narzistischer, unkultivierter Egozentriker mit Berliner Schnauze, der mit seinen Schwächen als Teil seiner Outlaw-Individualität hausieren geht. Ein desillusionierter, polternder Kritiksüchtiger, der auf andere eindrischt, ohne dabei sich und sein Verhalten zu hinterfragen.

Auf der anderen Seite der Gleichung steht ein direkter, reflektierter, aufmerksamer Zeitgenosse, der gern und zurecht den Finger in die Wunde legt, nach der Andere noch suchen, wenn er nicht gerade seinen kruden Humor in kreativer Weise und mit Wortwitz unter das Volk bringt. Ganz nebenbei hat er durchaus auch zu ernsten Themen etwas zu sagen und entpuppt sich als leidenschaftlicher Verfechter der Blogger-Community.

An beiden Sichtweisen ist wohl etwas dran. Wer nach kultureller Etiquette und harmloser Oberflächlichkeit sucht, wird mit Ix' Blog nicht glücklich. Wenn man aber Direktheit, Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, eben: - Achtung, Buzz-Word-Gefahr - Authentizität schätzt, kann man aus den irrelevanten Einzelbeiträgen insgesamt durchaus eine einzigartige, surreal-komische Weltsicht herauslesen. Hier wird nur eben nicht mit dem Skalpell, sondern mit der Axt gearbeitet.

Sei's drum. Mir waren schon immer die "Bösen" sympathischer. Wer's nicht mag, kann ja weiter im Feuilleton der FAZ blättern.

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1000 Songs
Madrid 2007-2008
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