...gelebt...

Dienstag, 16. Juni 2009

Die Welt ist klein

Die meisten werden das Small-World-Phenomenon des Sozialpsychologen Stanley Milgram zumindest flüchtig kennen, demnach sich beliebige Menschen auf der Welt durch wachsende interpersonelle Kontakte über wenige Zwischenschritte miteinander in Verbindung bringen lassen.

Als Spiel gibt es das Ganze in abgewandelter Form, exemplarisch sei hier "Six degrees of Kevin Bacon" genannt, bei dem man einen beliebigen Schaupieler über möglichst wenige Zwischenschritte mit einem Schauspieler verbinden muss, der mit Kevin Bacon in einem Film gespielt hat.

Und ich habe Lust auf ein ähnliches Spiel: Ich gebe zwei Begriffe vor, die innerhalb der deutschen Wikipedia mit möglichst wenigen Zwischenschritten verbunden werden müssen. Den Lösungsweg gebe ich an, ebenso den "Wikipedia-Faktor" meiner Lösung, der sich aus der Anzahl der Zwischenschritte ergibt (Beispiel: Ich starte bei dem Begriff "DFB", mein Ziel ist "Michael Ballack". "Michael Ballack" taucht in dem DFB-Artikel nicht auf, ich klicke auf den vorhandenen Link zum Artikel "Nationalmannschaft". Dort gibt es einen direkten Link zu "Michael Ballack". Mein Lösungsweg ist also "DFB" --> "Nationalmannschaft" --> "Michael Ballack", der Wikipedia-Faktor wäre 1, für einen Artikel, der zwischen den beiden Punkten steht. Falls ein Link mehrdeutig ist und eine Begriffsklärungsseite angezeigt wird, darf ein beliebiger Artikel ausgewählt werden; wird direkt ein Artikel angezeigt, muss dort weiter gemacht werden. Und damit nicht zu sehr abgekupfert wird: Der erste oder der letzte Zwischenschritt müssen sich zu bereits genannten Lösungswegen unterscheiden.

Ich freue mich auf Mitspieler in den Kommentaren, jeder kann so oft posten wie er will, die erste Runde von mehreren (falls das Ganze auf Interesse stößt) läuft bis Montag, 22.06., 20 Uhr. Vielleicht fällt mir sogar noch eine Art Gewinn ein. Also, los geht's:

Wir starten bei "Kleine-Welt-Phänomen" und wollen zu "Käsekuchen". Mein Weg: "Kleine-Welt-Phänomen" --> "Omaha" --> "Frankreich" --> "Wein" --> "Zucker" --> "Süßware" --> "Schokolade" --> "Backen" --> "Kuchen" --> "Käsekuchen" - also ein Wikipedia-Faktor von 8. Das sollte doch zu schlagen sein.

Sonntag, 7. Juni 2009

Rock am Ring - Kein Tagebuch

Limp Bizkit bei Rock am Ring 2009, MTV sendet live. 1999 wäre das ein Live-Traum gewesen. 2005 wollte ich sie mir zumindest noch der alten Liebe wegen ansehen, aber sie sagten ab. Und jetzt gerade hier auf der Couch erscheint mir das einfach nur wie ein müder, viel zu spät kommender Abklatsch von etwas, das vor einem Jahrzehnt genial hätte sein können.

(Warum hat der Ring dieses Jahr eigentlich nur Headliner, die entweder ihre beste Zeit spürbar hinter sich haben, auf Reunion-Tour und damit völlig abseits jeder Relevanz sind, oder nie richtig gut waren und sein werden?)

EDIT3: Letztendlich doch besser, als erwartet. Trotzdem irgendwie alles recht anachronistisch.

EDIT2: Ok, "Break Stuff" ist und bleibt und toller Schlag ins Gesicht. Jetzt werde ich doch noch nostalgisch.

(Und ich muss es erwähnen, auch wenn es seit 10 Jahren keine Neuigkeit mehr ist: MTVs Schnitt von solchen Veranstaltungen ist die Pest. Nicht nur zu schnell, damit bloß keine Atmosphäre oder ein Gefühl für die Szene aufkommen kann - auch austauschbar, jedes Konzert einer größeren Band sieht mittlerweile absolut identisch aus. Bäh.)

EDIT: Wer sich immer schon gefragt hat, was eigentlich an so Festivals Spaß machen soll: Weil da zum Beispiel sowas passieren kann.

Mittwoch, 27. Mai 2009

24"

Vielleicht habe ich mich einfach noch nicht dran gewöhnt, aber bis jetzt würde ich über meinen neuen Monitor das Gleiche sagen, was ich auch in Sachen weibliche Brust schonmal feststellen musste: Kann tatsächlich doch zu groß sein.

Dienstag, 5. Mai 2009

Stell dir vor es ist Internet - und jeder macht mit

Michael Konken, der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, hat Angst vor dem Internet. Weil da jeder senden kann, und zwar was er will. Soviel Demokratie ist Michael Konken offenbar nicht geheuer, schließlich streut er seine Ansichten so oft möglich unter das Volk. Zwar rückt er die dann mal zurecht, wenn man ihn kritisiert, aber das vollendete Verständnis des Web 2.0 mag man ihm auch danach nicht anlasten. Alles nur die übliche Verkürzung, das mediale Missverständnis von dekontextualisierten Aussagen?

Nein. Eben gerade zum Beispiel durfte ich Herrn Konken als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung zum etwas holprigen Thema "Politische Kommunikation im Web 2.0 - Wird der Amer-I-Can Dream auch für uns wahr?" erleben. Auf einen Beitrag aus dem Publikum, der auf die Fortschrittlichkeit mancher amerikanischer Journalisten hinwies, die ihre Artikel mit Links transparenter machen, antwortete Herr Konken sinngemäß, Links in Artikeln würden Brüche schaffen und den Lesefluss bremsen, weshalb man sie dem Leser ersparen solle.

Schon in dieser kleinen Äußerung steckt soviel Web-0.0-Top-Down-Mentalität, soviel Unverständnis von den Demokratisierung des Netzes, soviel technisch wie inhaltlich unbegründete Furcht vor dem Kommunikationsrecht aller mit allen, dass man Herrn Konkens Studenten an der Uni Vechta bzw. der FH Oldenburg wirklich ernsthaft ein gutes Reflexionsvermögen wünschen muss.

Bitte klingeln

Erinnert mich bitte Beizeiten daran, dass ich diesen potenziell großartigen Text über Poetry-Slammer vollende.

Montag, 4. Mai 2009

Überwältigt

Er steht einfach da: dünn und sehnig, mit einer für Mittfünfziger ungewohnt engen schwarzen Röhrenjeans und schwarz-weißen Chucks. Seinen Rucksack trägt er ein klein wenig zu hoch, als dass es noch cool wirken könnte, seine blaue Jeansjacke sieht klein und zusammengezurrt aus, wie alles an ihm, außer den langen Beinen. Seine Haare sind Raspelkurze, graue Stoppeln, die borstig wie grobe Barthaare aussehen und seinen Schädel nicht mehr gleichmäßig bedecken. der Hals ist faltig, die Wangen sind ein bisschen eingefallen, und doch scheint er kein bisschen kränklich.

Und dann strahlt er: strahlt aus seinen funkelblauen Augen die Begeisterung eines etwas faltigen Mittfünfzigers in Röhrenjeans und Chucks, dessen Äußeres über Zeitgeist, Dresscodes und Coolness erhaben ist; wahrscheinlich kennt er all das nicht einmal. Aber diese Führung, diese ziemlich egale Führung durch das ZDF, ist sein Tages-Höhepunkt, ein Highlight, von dem er vielleicht später seinen Angehörigen, seiner Frau oder seinen Enkeln erzählen wird, ich bin sicher er hat Enkel.

Und ich muss mich mühsam zusammennehmen, um nicht in Tränen auszubrechen, weil er soviel naive Begeisterung ausströmt, weil er in diesem Moment so schön, so unvermutet schön ist, dass er alles andere überstrahlt: das Grau der Besucherinnen-Dauerwellen, die egale Führung, die Millionenwatt der Lichtanlage des Studios.

Und weil ich mich erinnere, wie ich auch schon so hemmungslos begeistert war. Und es seltener und seltener bin.

Samstag, 25. April 2009

Nahasapimapeti-was?

Manchmal fühle ich mich wie Apu von den Simpsons. Denn: Kaum jemand versteht/schreibt/spricht meinen Nachnamen beim ersten Mal richtig, der südlich von Hannover geboren ist. Sogar ihn von PC-Ausdrucken abzuschreiben scheint vielen Leuten schon Probleme zu bereiten. Ich sehe ein, dass das Verständnis und die Gewöhnung an Namen regional verankert ist. Aber: Mein Name ähnelt weder einem Zungenbrecher, noch reiht er Buchstaben ungewohnt aneinander oder klingt sonstwie fremdländisch. Ich heiße nicht Grzimek, nicht Adrianoloupolas, nicht Chin Yo Hai und auch nicht Wolowokolowski. Ich finde sogar, mein Nachname ist nicht nur unspektakulär, er ist sogar bis auf seine Mehrsilbigkeit sehr einfach: Drögemüller. "Müller"! Der ödeste und wohl bekannteste deutsche Name überhaupt! Und dazu "Dröge", was aus dem Norddeutschen übersetzt einfach "trocken" und in der Summe nichts anderes bedeutet, als dass meine Vorfahren im flachen Grasland der Lüneburger Heide eine Wind- und keine Wassermühle ihr eigen nannten. Zeitweise habe ich mich gefragt, ob ich nuschele oder sehr undeutlich spreche, wenn mich wieder ein(e) Sekretärin/Telefonist/Beamter nicht verstand. Da die Probleme aber in meinem Herkunftshabitat nicht bestehen, habe ich diesen Gedanken wieder verworfen.

Trotzdem muss ich leben mit (nur eine Auswahl aus den letzten paar Monaten): Drögenmüller, Drögemöller, Dögemüller, Drogemüller, Drogenmüller, Drögemeier. Man mag das als kleinlich und eitel abtun, aber: Es ärgert mich enorm, wenn man meinen Namen nicht richtig bildet. Weil es von Desinteresse und Schlampigkeit zeugt und deshalb grob unhöflich ist. Gewollte Verballhornung geht in Ordnung, alles andere nehme ich im Zweifel vielleicht sogar übel. Wie Barbra Streisand sagte: "Es ist mir völlig egal, was du von mir hältst. Hauptsache, du schreibst meinen Namen nicht falsch." So ist es.

Samstag, 18. April 2009

"Du nennst mich Penner?!"

Ihr kennt das: Morgens aufgewacht und sich gefragt, wie das eigentlich nochmal war, mit dem richtig derbem Style. Glubscher auf und sich erinnert:







Da hat man dann keine Fragen mehr.

Sonntag, 1. März 2009

Karneval - Nachlese

Was mir Karneval dieses Jahr gebracht hat:

- Glasscherbe im Fuß
- Humorkrise
- mindestens 36 Leute, die als der Joker aus "Batman: The Dark Knight" verkleidet waren
- das Wissen, dass ich keine zwei Flaschen Sekt + nen halben Kasten Kölsch trinken kann, ohne tierisch betrunken zu werden
- die endgültige, definitive Abneigung gegen Karnevals"musik"
- einen Sack voller Süßigkeiten

So war das.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Zimmer frei?

Da ich vom 30.03. bis zum 08.05. in Mainz in die Redaktion der Kulturzeit schnuppern darf, suche ich für diesen Zeitraum (bzw. je etwas früher/später) ein Zimmer in der Stadt. Wo ist eigentlich egal (ich arbeite im Südwesten der Stadt, Marienborn glaube ich nennt sich die Gegend), gerne auch karge Bleiben, hauptsache ein Dach überm Kopf und evtl. ein paar nette Mitbewohner. Wer selbst etwas Passendes hat oder jemanden kennt, soll sich doch bitte bei mir melden, mein Dank ist euch gewiss!

Gleichzeitig biete ich noch mein Zimmer hier in Trier zur Untermiete an, ca. vom 17.03. bis zum 08.05. steht es leer. Wer es gebrauchen kann, sagt Bescheid, über die Konditionen werden wir uns schon einig.

Euer Dude

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