...die wirtschaftlichen Folgen eines Verbots wären mir egal, wenn es denn helfen würde. Aber "Killerspiele" zu verbieten würde nichts, nun wirklich gar nichts - also überhaupt null, nada, niente, ne rien! - daran ändern, dass Menschen wie Sebastian B. den Zugang zu unserer Gesellschaft verlieren und darauf mit Mord und Totschlag reagieren.
Wer sich seine Aufzeichnungen ansieht (ich hab inzwischen auch das komplette Abschiedsschreiben entdeckt) durchliest würde schnell merken, dass Sebastian ganz andere Probleme hatte: Konsumterror, Gruppenzwang und Gewalt im Klassenzimmer und die immer wiederkehrende Angst vorm Versagen in Schule, Privatleben und später im Beruf. Das unpersönliche Alltagsleben kam ihm vor wie ein "Programm", in dem er ein Virus war.
So eine Neurose fällt nicht vom Himmel und wird erst recht nicht durch Computerspiele ausgelöst, die er selbst überhaupt nicht erwähnt. Und anders als zuerst gemeldet hat er auch nicht seine Schule für Counterstrike nachgebaut. All dass könnten Politiker wissen, würden sie sich nur die Arbeit machen, sich ein wenig in Sebastians Geschichte einzulesen, die im Google-Cache noch immer zugänglich ist. Und auch mit Eltern, Lehrern und Experten hat niemand gesprochen, obwohl das Urteil der großen Koalition längst fest zu stehen scheint.
Wir alle wissen, warum Politiker trotzdem eine monokausale Erklärung bevorzugen: Ein "Killerspielverbot" betrifft nur eine Randgruppe, die der Rest der Gesellschaft ohnehin für seltsam hält. Es lässt sich höchstwahrscheinlich medienwirksam durchsetzen, verursacht kaum kosten - und bringt keinen nennenswerten Effekt. Es bleibt die traurige Gewissheit, dass Sebastian sicher nicht der letzte junge Mensch sein wird, der in unserer Gesellschaft keinen Sinn mehr für sein Leben sieht und eine so einfache und doch so falsche "Moral" zieht:
"Wenn jemand stirbt, dann ist er halt tot. Und? Der Tod gehört zum Leben! Kommen die Angehörigen
mit dem Verlust nicht klar, können sie Selbstmord begehen, niemand hindert sie daran!"- (Abschiedsbrief.
Wer sich seine Aufzeichnungen ansieht (ich hab inzwischen auch das komplette Abschiedsschreiben entdeckt) durchliest würde schnell merken, dass Sebastian ganz andere Probleme hatte: Konsumterror, Gruppenzwang und Gewalt im Klassenzimmer und die immer wiederkehrende Angst vorm Versagen in Schule, Privatleben und später im Beruf. Das unpersönliche Alltagsleben kam ihm vor wie ein "Programm", in dem er ein Virus war.
So eine Neurose fällt nicht vom Himmel und wird erst recht nicht durch Computerspiele ausgelöst, die er selbst überhaupt nicht erwähnt. Und anders als zuerst gemeldet hat er auch nicht seine Schule für Counterstrike nachgebaut. All dass könnten Politiker wissen, würden sie sich nur die Arbeit machen, sich ein wenig in Sebastians Geschichte einzulesen, die im Google-Cache noch immer zugänglich ist. Und auch mit Eltern, Lehrern und Experten hat niemand gesprochen, obwohl das Urteil der großen Koalition längst fest zu stehen scheint.
Wir alle wissen, warum Politiker trotzdem eine monokausale Erklärung bevorzugen: Ein "Killerspielverbot" betrifft nur eine Randgruppe, die der Rest der Gesellschaft ohnehin für seltsam hält. Es lässt sich höchstwahrscheinlich medienwirksam durchsetzen, verursacht kaum kosten - und bringt keinen nennenswerten Effekt. Es bleibt die traurige Gewissheit, dass Sebastian sicher nicht der letzte junge Mensch sein wird, der in unserer Gesellschaft keinen Sinn mehr für sein Leben sieht und eine so einfache und doch so falsche "Moral" zieht:
"Wenn jemand stirbt, dann ist er halt tot. Und? Der Tod gehört zum Leben! Kommen die Angehörigen
mit dem Verlust nicht klar, können sie Selbstmord begehen, niemand hindert sie daran!"- (Abschiedsbrief.