Donnerstag, 25. März 2010

Stumm und staunend

Ich hatte in meinem Leben eine Handvoll musikalischer Erweckungserlebnisse - Momente, in denen eine Band mich urplötzlich und unerwartet so dermaßen umgehauen hat, dass die Begeisterung dieses einen Augenblicks genug Kraft hatte, um Jahre anzuhalten.

Da war das Video zu "Tonight, Tonight" von den Smashing Pumpkins, das 1996 auf Viva (und natürlich auch MTV) rauf und runter lief und eine glühende Leidenschaft für die Band entfachte.

Da waren Rage Against The Machine, ca. 1998, deren rohe Energie mich mehr aufweckte, als es Nirvana je geschafft hätten (deren Genie habe ich erst später abseits der grungigen Akkorde wirklich begriffen).

Da waren Iron Maiden, von denen ich tatsächlich zum ertsen Mal bewusst 2003 (!!!) Dank meiner Coverband hörte, und die ich seitdem innig verehre.

Da waren Bloc Party mit "Silent Alarm", die ich 2004 auf dem Weg zu einem Konzert bei einem Bekannten im Auto hörte, der sie (eher weniger als mehr legal) aus England bekommen hatte.

Und da war in den Weihnachtsfeiertagen 2008 diese unverschämt melodiöse Springsteen-Punk-Großtat namens "The '59 Sounds" von The Gaslight Anthem, die mir beinahe eine Wut auf mich selbst verpasste, weil ich Monate vorher bei Erscheinen nicht reingehört hatte.

Heute habe ich letztgenannte wieder mal gehört. Ein Juwel, eine in Vinyl gemeißelte Liebeserklärung an ein von Working-Class-Emotionen inspiriertes Jungendgefühl.

(Selbstredend eine unvollständige Liste.)

Mittwoch, 24. März 2010

Carlos, die Klinge

Frauenarzt war so 2009:

Freitag, 19. März 2010

"Oh my god, it's a mirage...!"

Wie geil ist das denn bitte?!

Freitag, 5. Februar 2010

3 und 3 (I)

Unerforscht, spannend: Maxim Biller, Sibylle Berg, Michael Thalheimer

Prätentiöser Bockmist: Ariadne von Schirach, Helene Hegemann, Ulf Poschardt

Dienstag, 2. Februar 2010

Diek-Man

Ein sehr treffender Text von Stefan Niggemeier über die offensiv "selbstironische" Art, wie sich BILD-Chefredakteur Kai Diekmann in der Öffentlichkeit und vor allem in seinem Blog zuletzt produziert hat. Lesen!

Donnerstag, 28. Januar 2010

Die Nachbarn wieder

Was für ein wundervoller, maximalst-behämmerter Macho-Scheissdreck. Sorry, Ösis, aber so knalldoof muss man selbst bei der Armee erstmal sein, um sowas ernsthaft für eine gute Eigenwerbung zu halten.

Sebastian

Wenn ich über Sebastian nachdenke, ist das immer ein kleiner Selbstbetrug. Vielleicht auch ein großer, wer weiß. Weil das mit Sebastian so lange her ist, und der Verstand mir Streiche spielen könnte, oder ich mich selbst betrüge, aus den unsinnigsten Gründen, die mir so gar nicht einfallen. Aber wenn ich hier über Sebastian schreibe, ist es für mich nichts anderes als die Wahrheit.

Und dann war Sebastian tot. Einfach so. Ohne Zeitlupe, ohne Musik. Sogar ohne jedes Bild. Er war weg. Auch in mir war Sebastian weg, da wo er vorher gewesen war, war ein leerer Platz. Ich war irgendwie wohl traurig, aber vor allem: leer, an Sebastians Stelle.

Ich wusste nichts vom Sterben. Genau genommen auch nichts vom tot sein. Mein Großvater war tot, schon lange. An einem Morgen war mein Meerschwein tot. Ich habe es mir nicht angesehen, ich habe Hausaufgaben gemacht, und dann irgendetwas anderes. Meine Mutter hat das Meerschwein dann weggemacht. Mit einer Schaufel. Das weiß ich nicht mehr, aber ich stelle es mir so vor.

Vielleicht hat jemand Sebastian mit einer Schaufel weggemacht. Und dann etwas anderes. Das ist auch heute noch ein sehr seltsamer Gedanke, weil ich nicht genau weiß, was er bedeutet.

Ich erinnere mich an zwei Dinge von Sebastian: Er war ein sehr guter Schwimmer, er konnte schon mit 10 oder 12 eine ganze 25-Meter-Bahn hindurch tauchen, mit Flossen sogar noch weiter. Er hatte eine Badeshorts, während ich eine enge Badehose trug. Wahrscheinlich habe ich Sebastian ein kleines bisschen bewundert. Wahrscheinlich war Sebastian mein Freund.

Die zweite Sache ist das Lied, über das ich, glaube ich, schon einmal geschrieben habe: Er hatte das Martins-Lied umgedichtet: "Ich geh mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir, dort oben leuchten die Sterne, und unten leuchten wir. Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus, Rabimmel, Rabammel, Rabumm" heißt es im Original. Bei ihm hieß es: "Ich geh mit meiner Laterne, und meine Laterne mit mir, dort oben bumsen die Sterne, und hier unten bumsen wir. Mein Sack ist leer, ich kann nicht mehr, Rabimmel, Rabammel, Rabumm."

Eine Weile danach habe ich Sebastians Vater gesehen, der bei der Straßenmeisterei arbeitete und auf der Straße etwas mit einem Gerät maß. Vielleicht habe ich ihn auch nur in der Zeitung gesehen, oder beides. Er sah ernst aus, aber Sebastians Vater war streng, vielleicht sah er so aus.

Es gibt keine richtige Kombination von Wörtern, die beschreibt, was mit Sebastian passiert ist. Er ist nicht getötet worden, auch nicht umgebracht, angefahren, totgefahren, er ist auch nicht einfach gestorben. Er war dann tot. Wir haben in der Schule gebetet, das Vaterunser. Auf der Beerdigung hat ein Mädchen sehr geweint, in das ich verliebt war.

Peggy war früher tot als Sebastian. Peggy war meine Babysitterin, mit der ich um das Aufbleiben gefeilscht habe. Sie war derb und fasste mich manchmal ein bisschen grob an. An einem Morgen ist meine Mutter in Tränen ausgebrochen. "Peggy ist tot" hat sie gesagt. Das war in unserem alten Haus. Die Milch war bei diesem Frühstück viel zu warm, fast heiß, und schmeckte angebrannt. Meine Mutter hatte sich um Peggy gekümmert, Peggy kam vielleicht aus schwierigen Verhältnissen. Sie saß in einem Auto, nach der Disko ist der Fahrer gegen einen Baum gefahren. Peggy war 17, oder vielleicht 18, aber 17 erscheint mir wahrscheinlicher. Ich habe an dem Morgen zu meiner Mutter, oder vielleicht auch zu niemandem, leise gesagt: "Deshalb schmeckt die Milch so angebrannt."

Montag, 25. Januar 2010

Am 8. Tag

Und Bon Scott sprach:

"Let there be light, and there was light
Let there be sound, and there was sound
Let there be drums, there was drums
Let there be guitar, there was guitar, ah
Let there be rock"



Mittwoch, 20. Januar 2010

Handlich

Die Mutter aller Messer! (Bitte unbedingt die Kommentare lesen und die Bilder ansehen, ich habe Tränen gelacht)

Zur Sicherheit

Wer Angst hat, Handy oder Pocket-Kamera zu verlieren: Man kann ja auch gut vorbeugen. Grandios.

Dienstag, 19. Januar 2010

Nur so

Hier ein paar fun facts für nebenbei:

- Was nützt einem all die Energie, wenn der Verbrauch so beschissen hoch ist?

- Huss & Hodn sind mal mit absoluter Sicherheit das Beste, was deutscher HipHop seit Dendemanns letzter Platte zu bieten hatte.



- Ich denke etwa jeden dritten Tag an Michael Jackson. Er fehlt mir.

- Ich denke alle etwa 10 Tage an Robert Enke. Ich weiß nichts von ihm.

Sonntag, 17. Januar 2010

Hank from hell

Ich sitze drinnen und draußen zerbröckelt die Welt.

Nachdem die einzig wahren Deathpunks Turbonegro nach ihrer Wiederauferstehung 2002 nochmal eine recht ordentliche halbe Dekade zustande gebracht hatten, fiel das Mutterschiff ab 2007 auseinander: Rhythmusgitarrist Rune Rebellion raus, weil er sich um die Familie und sein Plattenlabel kümmern wollte; Drummer Chris Summers raus, angeblich wegen persönlicher Differenzen; Band zeitweise auf Eis, weil Leadgitarrist Euroboy Lymphknotenkrebs hatte, der offenbar noch einmal erfolgreich therapiert werden konnte.

Und nun liefert sich Sänger Hank von Helvete - seine früheren Drogenproblemen und mentalen Schwierigkeiten dürften nicht unwesentlich zum ersten Bruch der Band 1998 geführt haben - dem Einfluss von Scientology (!) aus und lässt sich für wirre Kampagnen gegen psychiatrische Behandlungen missbrauchen?! Und die Band ist damit bis auf weiteres Geschichte?! Großartig...

Samstag, 16. Januar 2010

Labora et labora!

Es mag an meiner Einsiedler-Ader liegen, die ich in entscheidenden, drängenden Lernphasen entwickle. Aber: Studienende macht keinen Spaß. Und ist auf seine lehrreiche Art extrem langweilig. Und macht mich manchmal in seiner Eintönigkeit ätzend traurig.

Freitag, 25. Dezember 2009

Diekmann, Matussek, Martenstein

Von Matussek kennt man das sich extrem wahnsinnig und gleichzeitig unlustig aufführen ja schon zu genüge; Harald Martenstein macht offenbar auch jeden Mist mit, und Diekmann managt seine eigene Öffentlichkeit immer schlauer. Ein groteskes Schauspiel: Das, was als Top-Journaille Deutschlands gilt, spielt dusseliges Bauerntheater, das evtl. witzig oder Eigenwerbung sein soll, und einfach nur extrem peinlich ist...

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten!

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Warning: Extreme Trash-Content!!!!11einself

Nichts befriedigt aufgepowerte 80er-Superhero-Fantasien besser als das, zu geil: Shot to the heart!


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