Donnerstag, 20. März 2008

Be Berlin!

Deckt sich mit meinem bescheidenen Erfahrungshorizont.

Kommen. Sehen. Zweifeln.

Es ist 2008 und wir sind immer noch apathisch. George Walker Bush sagt, alles sei cool. Paris Hilton sagt, es sei hot. Ich sage: Nichts. Vorerst. Lieber noch einmal wägen, rückversichern, gegenchecken. Oder erstmal den Abschluss machen, und dann Haus, Baum, Kind. Erste Liebe, zweite Mahnung, dritte Zähne. Hauptsache gesund, und im Reihenhaus ist's gemütlich. Die Prada-Tasche, die Boss-Unterwäsche, der Benetton-Pullover in mauve, olive, flieder - Pastel gegen Probleme. Und jeder millionste Kunde gewinnt ein Leben mit echtem Inhalt, oder zumindest 20% geschmacksverstärkt! Und immer die bangen Gedanken: Macht sich das eigentlich gut im Lebenslauf? Im nächsten Urlaub Schweden oder Neuseeland? Versteht mich mein Partner wirklich? Egal, kann man kitten, fixen, da kleben wir was drüber dran drum, neu lackiert, dann sieht man die Beule gar nicht mehr, wie aus dem Ei gepellt, man, Alter! So jung und geil wie wir jetzt sind bringt uns unser Chirurg wieder zusammen, alle Türen offen, nur die Köpfe zu, Durchmarsch, im Rekordtempo, bloß das Ziel hatten wir noch gar nicht abgesprochen. Möglichkeiten und Chancen, schon beim Frühstücksbrötchen, irgendwie zu viel von allem, irgendwie zu doof zu allem, irgendwie überall dabei. JETZT! Befreiungsschlag now, du bist -bitte hier einfügen-, du kannst, du sollst, für dich ganz allein! Wenigstens noch den Satz zu En... Beim Arzt gewesen, psychosomatisch, Herr Doktor, Herr Doktor, hahahahaha. Ey, die dralle Blonde im Wartezimmer... nee, sagt man nicht, alsowirklichjetztmal. Nelson Mandela war 27 Jahre im Gefängnis, uns hat man die Ketten abgenommen, der Käfig ist jetzt größer und riecht auch besser, Putzhilfe für 2,80 Euro die Stunde. Satan trägt die schönsten Krawatten, und am Sonntag gibts Absolution für Kinderschänder. Und dann wird es persönlich.

Man muss das Glück im Schwitzkasten haben. Sonst prügelt es einem das Nasenbein ins Gehirn. Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit'ren Stunden nur. Enden sind schmutzig, gebären aber Anfänge. Kleine Tode, kleine Magien. Wir machen weiter wie bisher. Vorerst.

...gedacht...
...gefunden...
...gehört...
...gelebt...
...gelesen...
...gesehen...
1000 Songs
Madrid 2007-2008
Netzwerkseminar (closed)
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren