Mittwoch, 21. Juni 2006

Die E-Plus-Chroniken - The Return of the Datenprüfung

Arschgeficktes Hurenmistgewürm! (Guter Anfang, was?) 8 Euro für die Schufa-Auskunft. Wenigstens 4 Euro an Briefmarken, Umschlägen und Druckertinte. Und etwa 5 Euro Telefonkosten. Wofür? Für eine nicht mal mehr im Ansatz nachvollziehbare ERNEUTE ABLEHNUNG vom Service-Konzern E-FUCKIN-PLUS!!! Ich bin auf hundertachtzig! Jetzt hilft nur noch Schreien oder blanke Gewalt, am besten beides. Ich ruf da jetzt an, diesmal ohne Einleitung und Floskeln verlogener Freundlichkeit!

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Auf Achse

Als ich kleiner war, habe ich ein Brettspiel namens "Auf Achse" geliebt. Nicht das es mein Lieblingsspiel gewesen wäre, ich habe vieles andere viel öfter gespielt, aber wann immer die Wahl in der Familie auf dieses Spiel fiel, war ich begeistert. Ziel war es, mittels geschickten Abarbeitens von Transportaufträgen möglichst schnell viel Geld mit einer Spedition zu scheffeln. Wer am geschicktesten plante, Stau's umfuhr und am Abladeort direkt wieder den kleinen Plastik-LKW beladen konnte, gewann am Ende. Und ganz nebenbei lernte man einiges über die Geografie Deutschlands und der umliegenden Nationen.

Nie bin ich in einem dieser Straßenkreuzer gefahren, nie habe ich die Hupe betätigt, nie das Leben "On the Road" genießen dürfen. Bis Sonntag.

Ursprünglich wollte ich den Norden wieder mittels Mitfahrgelegenheit ab Hannover verlassen, aber mein Stiefvater, seines Zeichens Speditionskaufmann, vermittelte mir einen Platz in einem 40-Tonner, der Montag morgen gegen 8 Uhr in Trier ankommen sollte. Als chronisch unterfinanzierter Mensch lehne ich eine Gratis-Tour mit Abenteuer-Option natürlich nicht ab... also machte ich mich Sonntag gegen 21 Uhr auf nach Soltau, um Joachim zu treffen. Und ich traf Joachim, den deutsch-russischen Fernfahrer, mit dem ganz un-russischen Namen.

Die Kommunikation zwischen mir und Joachim war ein Meisterstück der gegensätzlichen Interessen: Ich, von 4 Stunden Schlaf und 4 Litern Wodka-Redbull am Vortag völlih zerfickt, wollte nur schlafen und schweigen. Joachim hatte den sinnvollen berechtigten Gedanken, ich könnte ihn unter- und wachhalten. Also erzählte er mir von seinem Audi, der 300 fuhr. Von seinem Kumpel, der einen Polizeiausweis gefälscht und Autobahn-Renngegner damit verarscht hatte. Von einem Spontantrip nach Paris an einem Tag. Es ging ausschließlich um Autos und Asi-tum, wovon ich etwa soviel verstehe und wissen will, wie Kiara Ohoven von natürlicher Schönheit. Ok, das war alles nicht uninteressant, aber ich hatte nen kleinen Hammer-Mann im Kopf und ne Nullbock-Haltung. Normalerweise reagieren Leute auf mein Dauergähnen, müde Lächeln und Nullreaktion mit schneller Aufgabe. Joachim aber war hartnäckig, leuchtete mich mit einer Taschenlampe an und lachte laut auf, als ich daraufhin aus dem Dämmerzustand aufblinzelte...

3 Stunden dauerte es, bis er einsah, das ich nicht mehr fit und hummorig zu kriegen sein würde, und bot mir die Pritsche hinter den Sitzen an. Gemütlich würde das nicht werden, aber die Aussicht auf Liegen + Ruhe war göttlich, also machte ich mich lang. Und so lag ich bis 5 Uhr morgens zwar nie schlafend, aber in Ruhe und dösend auf der Rückablage, die Straße unter mir hinwegrumpelnd. Als ich mich aufrichtete, war Joachim irrigerweise der Annahme, ich hätte die ganze Zeit geschlafen; dabei hatte mich zeitweise eher die Angst vor Zwangsunterhaltung am Aufstehen gehindert. Glücklicherweise war er selbst mittlerweiel ziemlich platt, da er bis auf kurze Stops und eine Stunde Schlaf die 8 Stunden Fahrt durchzog. Aber seine Angewohnheit, uninteressante und für mich nicht sinnvoll kommentierbare Sachverhalte zu wiederholen, verlor er nicht. Tapfer erzählte er mir zum 14. Mal, das er heute nicht mehr nach Frankreich weiter fahren würde, sondern nur noch abladen und dann schlafen. Keine Ahnung, ob tatsächlich auf eine Antwort wartete. Gegen halb 8 setzte er mich Montag an der Römerbrücke ab und ich stolperte nach Hause. Emails, und denn ins Bett, wenigstens 2 Stunden. Dummerweise rumpelte mich das Telefon bzw. Handy vom Mitbewohner wach, so dass es nur gut 45 Minuten wurden. Aber erstaunlich, wie fit man mit 4 Stunden Schlaf in 48 Stunden sein kann (habe im Truck tatsächlich NICHT geschlafen, nur geruht!)... ob sowas gesund ist?

Das Leben auf der Straße ist übrigens völlig unromantisch, über den Leuten sitzen wird nach ner Stunde langweilig, man tuckert mit 80-100 Km/h durch die Lande, was neben manchen Autos wie Stillstand wirkt, schwitzt, ist unausgeschlafen, kaum zuhause, kurz: ein Hundeleben. Ich habe Respekt vor allen Fernfahrern, würde ich nie machen wollen!

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