Tag 3 (SA)
Gääähn! Gegen 8 Uhr höre ich zum ersten Mal unsere Nachbarn. Frauenstimmen, in der Hühner-Gegacker-Variante. Zunächst glaube ich spanisch zu hören, was nicht unwesentlich mit Uhrzeit und meinem Spanisch-Fetisch zusammenhängt. Nach dem Aufstehen belehrt mich aber die finnische Flagge am Frauenpavillon (die in Zukunft Orientierungspunkt sein wird) eines besseren. Ich bleibe unbelehrbar und rede ab diesem Zeitpunkt nur noch von spanischen Finnen. Die Mädels haben schon in aller Frühe unseren durch nächtlichen Heringsklau entwurzelten Pavillon wieder errichtet und wir machen uns an den definitiv letzten Grilltag. Um den seit 3 Tagen der Sonne ausgesetzten Kartoffelsalat zu essen, fehlt mir dann aber doch der Mut... Unser Pavillon ist im übrigen nicht der einzige, der bereits leidet, nebenan sieht man bereits ein zerstörtes Pavillon-Gerippe. Der Rest des Morgens/Mittags verläuft klassisch: chillen, Bierchen, Bandplanung. Plan 1 (15:00 Alexisonfire, eher ne lockere Idee) scheitert bei mir, ich will Bier trinken. Plan 2 (16:00 Opeth, schon konkreter angedacht) scheitert bei mir, ich will mit den Nachbarn Bier trinken (Arian und Madita haben noch einige nette Mitreisende). Plan 3 scheitert ebenfalls (16:55 Cradle Of Filth, muss sein!), wieder an Bier. Dann schaffen wir es gegen 17:30 Uhr doch vom Zeltplatz, wobei ich der Bremsklotz war.
An der Alternastage angekommen (ich hoffe noch ein paar Cradle of Filth Songs zu sehen), muss ich erkennen, dass es einen Gott gibt: Bushido hat Tags zuvor bei seinem Gig bei Rock im Park die Rock-Fans als Schlappschwänze und Weicheier betitelt und schmollt nun bzw. kommt nicht, weil er daraufhin einen Hagel aus Bierbechern, Steinen etc. geerntet hat. Was bedeutet, dass sich das Programm vor Bushido ne Stunde nach hiten verschiebt, YEAH!
Also sehe ich Cradle Of Filth ganz. Helge und ich stehen hinten, das ist spaßig, egal wo man steht. Der Frontzombie kreischt wie eine wütende Hexe und genau so sieht die gesamte Band auch aus. Black Metal, wie er witziger nicht sein kann. Sowas liebe ich. Der Gig ist ok, aber es ist vielleicht doch etwas zu sonnig, um die ganze Teufelsschiene nun so richtig abfeiern zu können.
Soulfly. Muss ich gar nicht sehen, hab ich vor 4 Jahren beim Hurricane erlebt, war cool, aber unspektakulär, tight und überraschungsfrei. Auch der Aufbau lässt Standard ahnen: die Verstärker werden mit Brasilien Flaggen abgehängt (wie immer), Sänger Max Cavalera wird die Brasilien-Gitarre spielen (wie immer), als Intro kommt brasilianische Folklore vom Band (wie immer)... die Band hat übrigens in Südamerika immer noch Heldenstatus, konkreter: in Brasilien. Aber genug Roots-Kritik, Max erscheint, spielt und es ist alles wie immer, wenn man von der Setlist absieht, die natürlich allen Alben Rechnung trägt. Max schreit, das alle rumspringen sollen, und das machen auch alle im Pit gerne. Dann holt er seinen 16 jährigen (?) Neffen (?) auf die Bühne (wie 2002) und der Junge hat ein noch beeindruckenderes Organ als vor 4 Jahren. Die Show ist grundsolide, aber ich geniesse im hinteren Teil an den Wellenbrecher gelehnt mit einer Mischung aus Nostalgie und Alter-Hase-Grinsen. Wenn ich nochmal 15 wär... ich würd das derbe abfeiern.
In der Umbaupause schlage ich mich sofort nach vorn in die erste Reihe (was recht leicht wird) und stehe somit direkt vor den gleich spielenden Danko Jones. Helge hab ich mitgeschleppt, obwohl er die Band noch nicht kennt. Oh man, Danko ist ein sexy Rock Monster! Zu "Danko Jones!"-Chören betritt er mit seinen beiden Mitmusikern die Bühne und ist in jedem Moment dermaßen präsent, explosiv ist der einzige Ausdruck, der es trifft. Gott, das ist ne sexy Show! High Energy-Blues-Rock, "(She makes me) Forget my Name", "Baby hates me", "Lovercall"... Danko's Thema ist die heiße Liebe, der heiße Sex, der brennende Schmerz; seine Ausstrahlung lässt auch keinen anderen Shcluss mehr zu. Zwischen den Songs lässt er 10000 Leute nach der Band schreien oder feiert sich und seine Sache anderweitig ab. Und das völlig zurecht, so unmittelbar muss man erstmal die Massen durchschütteln!
Nach diesem Riesenspaß muss ich nun leider auf meine Sonderportion Asi-Stimmung verzichten, da Herr Bushido ja keinen Bock hat. Reamonn auf der Centerstage und ihre letzten Songs muss ich nun wirklich nicht haben, lieber noch ne Portion Nudeln beim Asia-Stand... 5 Euro für ne lütte Portion, soso. Ich sage "mit Hühnerfleisch", Asia-Man sagt "ja" und als ich später in meinen Nudeln das Hühnerfleisch suche, ist keins drin. Grummel. Reamonn spielen ihre letzten Töne, es ist 21 Uhr, jetzt läuft der Countdown.
Und zwar für Metallica. Die größte Metalband alive, mein zweites mal nach 2003! Oh Gott, wie ich mich darauf freue! Wir schaffen es einigermaßen an den Wellenbrecher heran, nach vorne kommen wir leider nicht mehr rein, aber das war zu erwarten, wenn man nicht schon Stunden vorher dort steht. Die Asi-Dichte ist hoch, und ein Betrunkener erklärt mir, das ich Schwuchtel beim pogen nix verloren hätte. Ich beleidige den etwa 18-Jährigen zurück und dränge mich weiter. Ich kenne den Moshpit, Punk! Als Fan weiß man natürlich, dass der letzte Song vom Band vor dem Konzert bei Metallica immer ACDC's "It's a long way to the top" ist... ich muss also nicht lange rätseln, wanns losgeht. Dann vom Band das Ennio-Morricone-Intro und die Menge ist bereits auf 120%, Metallica eben. Dann sind sie da und fangen womit an? "Creeping Death"!!! Ich drehe jetzt auch komplett durch, nach 4 Minuten der Part, der Live so viel Power hat, wie nichts anderes... "Die! By my Hand! A Creep across the Land!..." Hammer. Dann "Fuel", macht Druck, ist aber nicht mein Liebling. "Wherever I may roam" ist für Metallica Verhältnisse zum durchatmen, "For Whom The Bell Tolls" zieht dann die Schraube wieder an, ich gehe ab. Dann eine Ansage, die ich erst kurz danach später verstehe: "20 years ago, we made an album called "Master Of Puppets". Here's the whole Album for you!" Ich raffe es noch nicht, sie spielen "Battery" und "Master of Puppets", beides totale Killer-Songs und meistens im Live-Set. Dann aber: "The Thing that should not be"... mir dämmert es... genau die Reihenfolge vom Master of Puppets-Album! Das ziehen die durch, sie spielen es IN DER REIHENFOLGE, GANZ! Ein Schlag ins Gesicht der Pseudo-Fans und die Erfüllung für solche wie mich, die das beste Metallica Album in voller Länge hören dürfen! Vor allem die Stücke, die sonst nicht zu hören sind, wie "Leper Messiah", "Disposable Heroes", das super Instrumental "Orion" (bei dem ich an den toten Basser Cliff Burton denken muss, Sry Rob, da kommst du nicht ran) und "Damage Inc." lassen einem das Herz aufgehen. 54:41 Sekunden Master of Puppets, alles live am Stück. Wow!
Dann ist Schluss, und alle wissen, dass natürlich noch nciht Schluss ist. Zugabe mit "Sad but True", "Nothing else matters" (es ist nicht das selbe erlösende Gefühl wie 2003 kurz vor Schluss, als ich Tränen in den Augen habe und mit schmerzender Kehle jede Zeile mitsinge; trotzdem ist es immer wieder schön zu sehen, wie Metalfans aus voller Seele diese Ballade singen), "One" (mit dem mittlerweile klassischen Feuerwerk im Kriegs-Intro; Darkness! imprisoning me! All that I see! absolut Horror!) und natürlich "Enter Sandman" (inklusive "Hey"-Shout Parts), das von jedem Anwesenden gefeiert wird. Die zweite Zugabe leitet Mr. Hetfield dann endlich mit seinem klassischen "Yeah!!!" ein und 80000 sind ganz sein. "Last carress" ist weniger bekannt, weil vom "Garage Inc."-Album und ursprünglich von den Misfits. Dann endlich "Seek & Destroy", Oldschool für die Fans. Das lasse ich mir nicht entgehen und gebe noch mal alles, Stimme und Körper sind schließlich regenerierbar, dieser Moment aber kurz. Zur Band an diesem Abend: Rob Trujilo am Bass ist im Gegensatz zu 2003 irre ruhig und fällt kaum auf, Kirk Hammetts Live-Soli sind mal super und mal so naja, Lars Ulrich trommelt und grimmt immer noch so, das man glaubt, er kriegt jeden Moment einen Herzinfarkt, und Mr. Hetfield muss nichts mehr beweisen, macht ab und seine Ansagen, ruht ansonsten ausgeglichen in sich selbst. Die Bühne hat zwei Etagen mit Mikrofonen, die auch während der Show immer wieder von Hetfield und Hammett eingenommen werden, "One" beginnt Hetfield allein im Lichtkegel auf der oberen Etage... Atmosphäre pur. Ein toller Gig, was zu erwarten war, schade um manchen Klassiker oder Hit wie "Harvester of Sorrow", "Bleeding me" oder "No Remorse", aber völlig egal, super, wie immer!
Jetzt den Weg zu Turbonegro zur Alternastage. Anscheinend kennt keiner die Band, oder will sie nciht vorne sehen, jedenfalls stehe ich mal wieder direkt vor der Bühne in der Mitte und freue mich auf die Turboneger. Die Turbo-Jugend ist präsent, wenn auch nicht so massiv wie von mir erwartet. Dann gehts los, zum Intro von "Apocalypse Dudes" (Yeah, Dudes!) kommen die Helden auf die Bühne. Sänger Hank wirkt fast dünn, so sehr ist seine Plauze geschrumpft. Das Set ist ne gute Mischung aus allen Platten, Fokus wie immer auf der letzten und "Dudes". Sie spielen "Ride with us", geil, hab ich live noch nicht gesehen! Bei "City Of Satan" werden Zillion-Turbo-Dollar Noten mit Hanks Konterfei Kiloweise mit Kanonen in die Masse gebalsen, ich sammle eine auf, die ich später Marie schenken werde. Später sorgen die Kanonen dann noch für Konfetti-Regen. Hank erzählt vor "Sell your Body" die lustige Geschichte vom dritten Schumacher-Bruder Hakim und seinem unmoralischen Treiben am Ring... schön, zenhtausende Menschen im Chor "Fotze" und "Ficken" schreien zu hören. "Sailor Man" leitet er ein, indem er auf Bassist Happy-Toms (im Sailor-Outfit) Alkoholproblem hinweist, und der Menge dankt, das sie trotzdem tanzt und feiert. Und vor "I got Erection" vergewissert er sich nochmal, ob die Stimmung stimmt: "Seid ihr scheisen geil? Wir sind alle scheisen geil!" Diese Norweger, herrlich! Keine überragende Show, aber ein geiles Konzert, wie immer.
Als ich zurückkomme ist es schon halb 3, die anderen sind bereits alle zurück, es brennt Lagerfeuer im mittlerweile recht ramponierten Grill, und wir tauschen un aus und trinken was. Ich bin in Partylaune und will Gas geben, Helge und Bo sind ebenfalls am Start. Jan, Roman und die Mädels gehen ins Bett, wir an die Biervorräte... irgendwann besuchen wir 2 einsame Nachbarn (das ganze Turbo-Nachbarscamp scheint entvölkert oder schläfrig) die mich aber gegen halb 5 langweilen und zurück zu unserem Platz treiben. Der Abend hat es definitiv in sich, lange nicht mehr so gerockt... ich sage nur: gekotzt hab ich zweimal, mein Schlafsack riecht immer noch nach Bier, weil ich was umgeworfen hab (muss mal in die Waschmaschine) und Helge ist immer noch Schlauch- und Ex-Trinker-König. Aber ich war nah dran. Außerdem philosophiere ich wieder rmal wie ein Großer, entdecke meine Spießigkeit (die mir beim Bier exen dann aber wieder abgesprochen wird) und kritisiere Besitz im Allgemeinen und Speziellen. Gegen 6 falle zumindest ich um, Helge hat ein wenig mehr Kondition. What a night...
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An der Alternastage angekommen (ich hoffe noch ein paar Cradle of Filth Songs zu sehen), muss ich erkennen, dass es einen Gott gibt: Bushido hat Tags zuvor bei seinem Gig bei Rock im Park die Rock-Fans als Schlappschwänze und Weicheier betitelt und schmollt nun bzw. kommt nicht, weil er daraufhin einen Hagel aus Bierbechern, Steinen etc. geerntet hat. Was bedeutet, dass sich das Programm vor Bushido ne Stunde nach hiten verschiebt, YEAH!
Also sehe ich Cradle Of Filth ganz. Helge und ich stehen hinten, das ist spaßig, egal wo man steht. Der Frontzombie kreischt wie eine wütende Hexe und genau so sieht die gesamte Band auch aus. Black Metal, wie er witziger nicht sein kann. Sowas liebe ich. Der Gig ist ok, aber es ist vielleicht doch etwas zu sonnig, um die ganze Teufelsschiene nun so richtig abfeiern zu können.
Soulfly. Muss ich gar nicht sehen, hab ich vor 4 Jahren beim Hurricane erlebt, war cool, aber unspektakulär, tight und überraschungsfrei. Auch der Aufbau lässt Standard ahnen: die Verstärker werden mit Brasilien Flaggen abgehängt (wie immer), Sänger Max Cavalera wird die Brasilien-Gitarre spielen (wie immer), als Intro kommt brasilianische Folklore vom Band (wie immer)... die Band hat übrigens in Südamerika immer noch Heldenstatus, konkreter: in Brasilien. Aber genug Roots-Kritik, Max erscheint, spielt und es ist alles wie immer, wenn man von der Setlist absieht, die natürlich allen Alben Rechnung trägt. Max schreit, das alle rumspringen sollen, und das machen auch alle im Pit gerne. Dann holt er seinen 16 jährigen (?) Neffen (?) auf die Bühne (wie 2002) und der Junge hat ein noch beeindruckenderes Organ als vor 4 Jahren. Die Show ist grundsolide, aber ich geniesse im hinteren Teil an den Wellenbrecher gelehnt mit einer Mischung aus Nostalgie und Alter-Hase-Grinsen. Wenn ich nochmal 15 wär... ich würd das derbe abfeiern.
In der Umbaupause schlage ich mich sofort nach vorn in die erste Reihe (was recht leicht wird) und stehe somit direkt vor den gleich spielenden Danko Jones. Helge hab ich mitgeschleppt, obwohl er die Band noch nicht kennt. Oh man, Danko ist ein sexy Rock Monster! Zu "Danko Jones!"-Chören betritt er mit seinen beiden Mitmusikern die Bühne und ist in jedem Moment dermaßen präsent, explosiv ist der einzige Ausdruck, der es trifft. Gott, das ist ne sexy Show! High Energy-Blues-Rock, "(She makes me) Forget my Name", "Baby hates me", "Lovercall"... Danko's Thema ist die heiße Liebe, der heiße Sex, der brennende Schmerz; seine Ausstrahlung lässt auch keinen anderen Shcluss mehr zu. Zwischen den Songs lässt er 10000 Leute nach der Band schreien oder feiert sich und seine Sache anderweitig ab. Und das völlig zurecht, so unmittelbar muss man erstmal die Massen durchschütteln!
Nach diesem Riesenspaß muss ich nun leider auf meine Sonderportion Asi-Stimmung verzichten, da Herr Bushido ja keinen Bock hat. Reamonn auf der Centerstage und ihre letzten Songs muss ich nun wirklich nicht haben, lieber noch ne Portion Nudeln beim Asia-Stand... 5 Euro für ne lütte Portion, soso. Ich sage "mit Hühnerfleisch", Asia-Man sagt "ja" und als ich später in meinen Nudeln das Hühnerfleisch suche, ist keins drin. Grummel. Reamonn spielen ihre letzten Töne, es ist 21 Uhr, jetzt läuft der Countdown.
Und zwar für Metallica. Die größte Metalband alive, mein zweites mal nach 2003! Oh Gott, wie ich mich darauf freue! Wir schaffen es einigermaßen an den Wellenbrecher heran, nach vorne kommen wir leider nicht mehr rein, aber das war zu erwarten, wenn man nicht schon Stunden vorher dort steht. Die Asi-Dichte ist hoch, und ein Betrunkener erklärt mir, das ich Schwuchtel beim pogen nix verloren hätte. Ich beleidige den etwa 18-Jährigen zurück und dränge mich weiter. Ich kenne den Moshpit, Punk! Als Fan weiß man natürlich, dass der letzte Song vom Band vor dem Konzert bei Metallica immer ACDC's "It's a long way to the top" ist... ich muss also nicht lange rätseln, wanns losgeht. Dann vom Band das Ennio-Morricone-Intro und die Menge ist bereits auf 120%, Metallica eben. Dann sind sie da und fangen womit an? "Creeping Death"!!! Ich drehe jetzt auch komplett durch, nach 4 Minuten der Part, der Live so viel Power hat, wie nichts anderes... "Die! By my Hand! A Creep across the Land!..." Hammer. Dann "Fuel", macht Druck, ist aber nicht mein Liebling. "Wherever I may roam" ist für Metallica Verhältnisse zum durchatmen, "For Whom The Bell Tolls" zieht dann die Schraube wieder an, ich gehe ab. Dann eine Ansage, die ich erst kurz danach später verstehe: "20 years ago, we made an album called "Master Of Puppets". Here's the whole Album for you!" Ich raffe es noch nicht, sie spielen "Battery" und "Master of Puppets", beides totale Killer-Songs und meistens im Live-Set. Dann aber: "The Thing that should not be"... mir dämmert es... genau die Reihenfolge vom Master of Puppets-Album! Das ziehen die durch, sie spielen es IN DER REIHENFOLGE, GANZ! Ein Schlag ins Gesicht der Pseudo-Fans und die Erfüllung für solche wie mich, die das beste Metallica Album in voller Länge hören dürfen! Vor allem die Stücke, die sonst nicht zu hören sind, wie "Leper Messiah", "Disposable Heroes", das super Instrumental "Orion" (bei dem ich an den toten Basser Cliff Burton denken muss, Sry Rob, da kommst du nicht ran) und "Damage Inc." lassen einem das Herz aufgehen. 54:41 Sekunden Master of Puppets, alles live am Stück. Wow!
Dann ist Schluss, und alle wissen, dass natürlich noch nciht Schluss ist. Zugabe mit "Sad but True", "Nothing else matters" (es ist nicht das selbe erlösende Gefühl wie 2003 kurz vor Schluss, als ich Tränen in den Augen habe und mit schmerzender Kehle jede Zeile mitsinge; trotzdem ist es immer wieder schön zu sehen, wie Metalfans aus voller Seele diese Ballade singen), "One" (mit dem mittlerweile klassischen Feuerwerk im Kriegs-Intro; Darkness! imprisoning me! All that I see! absolut Horror!) und natürlich "Enter Sandman" (inklusive "Hey"-Shout Parts), das von jedem Anwesenden gefeiert wird. Die zweite Zugabe leitet Mr. Hetfield dann endlich mit seinem klassischen "Yeah!!!" ein und 80000 sind ganz sein. "Last carress" ist weniger bekannt, weil vom "Garage Inc."-Album und ursprünglich von den Misfits. Dann endlich "Seek & Destroy", Oldschool für die Fans. Das lasse ich mir nicht entgehen und gebe noch mal alles, Stimme und Körper sind schließlich regenerierbar, dieser Moment aber kurz. Zur Band an diesem Abend: Rob Trujilo am Bass ist im Gegensatz zu 2003 irre ruhig und fällt kaum auf, Kirk Hammetts Live-Soli sind mal super und mal so naja, Lars Ulrich trommelt und grimmt immer noch so, das man glaubt, er kriegt jeden Moment einen Herzinfarkt, und Mr. Hetfield muss nichts mehr beweisen, macht ab und seine Ansagen, ruht ansonsten ausgeglichen in sich selbst. Die Bühne hat zwei Etagen mit Mikrofonen, die auch während der Show immer wieder von Hetfield und Hammett eingenommen werden, "One" beginnt Hetfield allein im Lichtkegel auf der oberen Etage... Atmosphäre pur. Ein toller Gig, was zu erwarten war, schade um manchen Klassiker oder Hit wie "Harvester of Sorrow", "Bleeding me" oder "No Remorse", aber völlig egal, super, wie immer!
Jetzt den Weg zu Turbonegro zur Alternastage. Anscheinend kennt keiner die Band, oder will sie nciht vorne sehen, jedenfalls stehe ich mal wieder direkt vor der Bühne in der Mitte und freue mich auf die Turboneger. Die Turbo-Jugend ist präsent, wenn auch nicht so massiv wie von mir erwartet. Dann gehts los, zum Intro von "Apocalypse Dudes" (Yeah, Dudes!) kommen die Helden auf die Bühne. Sänger Hank wirkt fast dünn, so sehr ist seine Plauze geschrumpft. Das Set ist ne gute Mischung aus allen Platten, Fokus wie immer auf der letzten und "Dudes". Sie spielen "Ride with us", geil, hab ich live noch nicht gesehen! Bei "City Of Satan" werden Zillion-Turbo-Dollar Noten mit Hanks Konterfei Kiloweise mit Kanonen in die Masse gebalsen, ich sammle eine auf, die ich später Marie schenken werde. Später sorgen die Kanonen dann noch für Konfetti-Regen. Hank erzählt vor "Sell your Body" die lustige Geschichte vom dritten Schumacher-Bruder Hakim und seinem unmoralischen Treiben am Ring... schön, zenhtausende Menschen im Chor "Fotze" und "Ficken" schreien zu hören. "Sailor Man" leitet er ein, indem er auf Bassist Happy-Toms (im Sailor-Outfit) Alkoholproblem hinweist, und der Menge dankt, das sie trotzdem tanzt und feiert. Und vor "I got Erection" vergewissert er sich nochmal, ob die Stimmung stimmt: "Seid ihr scheisen geil? Wir sind alle scheisen geil!" Diese Norweger, herrlich! Keine überragende Show, aber ein geiles Konzert, wie immer.
Als ich zurückkomme ist es schon halb 3, die anderen sind bereits alle zurück, es brennt Lagerfeuer im mittlerweile recht ramponierten Grill, und wir tauschen un aus und trinken was. Ich bin in Partylaune und will Gas geben, Helge und Bo sind ebenfalls am Start. Jan, Roman und die Mädels gehen ins Bett, wir an die Biervorräte... irgendwann besuchen wir 2 einsame Nachbarn (das ganze Turbo-Nachbarscamp scheint entvölkert oder schläfrig) die mich aber gegen halb 5 langweilen und zurück zu unserem Platz treiben. Der Abend hat es definitiv in sich, lange nicht mehr so gerockt... ich sage nur: gekotzt hab ich zweimal, mein Schlafsack riecht immer noch nach Bier, weil ich was umgeworfen hab (muss mal in die Waschmaschine) und Helge ist immer noch Schlauch- und Ex-Trinker-König. Aber ich war nah dran. Außerdem philosophiere ich wieder rmal wie ein Großer, entdecke meine Spießigkeit (die mir beim Bier exen dann aber wieder abgesprochen wird) und kritisiere Besitz im Allgemeinen und Speziellen. Gegen 6 falle zumindest ich um, Helge hat ein wenig mehr Kondition. What a night...
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DeDe - 10. Jun, 17:14
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