On The Road (DO)
Here We Are: Gegen 11:30 Uhr flüchte ich etwas früher aus meiner Uni-Veranstaltung, um trotz Esel-würdiger Gepäckmenge noch rechtzeitig um 12:24 Uhr mit Jan am Bahnhof zum Rendevous mit unseren Mädels zu sein. Bus sofort erwischt, blendend. Dann schnell, schonmal das Gepäck in den Flur geschafft, solange Jan noch nicht da ist, denn der muss mir beim tragen helfen. Ich bin zwar Optimist, aber dann eben doch kein Hulk, und die Vorstellung, die 40-Kilo-Biertasche neben Schlafsack, Isomatte, Grill, dicker Reisetasche und Campingstuhl alleine zu schleppen, übersteigt dann doch meine Phantasie.
10 vor 12 kommt Jan, wir bringen die übrige Palette Mixery in seinem Rucksack unter, und wollen aufbrechen. Ich haue standardfragend noch ein "Und? Alles dabei? Die Karte?" raus und Jan kommt ins Grübeln... kurze Zeit später ist der Trip um eine Stunde verschoben und Jan auf dem Weg nach Hause, wo seine Karte liegt. Für mich kein großes Problem, so ist der letzte echte WC-Besuch nicht von Hektik geprägt und ich kann noch was essen, während im Hintergrund "Painkiller" von Priest läuft.
Der Weg zur Bushaltestelle ist schon der erste Lakmustest für Jan und mich, das Gepäck ist heftiger als erwartet, die Biertasche lässt sich nicht tragen und muss auf Rollen gezogen werden. Mitbewohner Fabsen, den wir zufällig treffen, greift dann kurz vor der Haltestelle helfend ein, indem er ein Mixery-Gewicht fachmännisch "entfernt". Im Bus werden wir anschließend wie Aliens begafft, weil wir zwei wie eine zehnköpfige Familie beim Campingausflug bepackt sind. Beim Aussteigen am Bahnhof erweist sich die Trierer Bevölkerung zum Teil mal wieder als - sorry - dummdreistes Idiotenpack. Ich und Jan stehen dank ausufernden Reisegepäcks mitten in der Tür. Anstatt die 5 Sekunden zu warten, bis ich meinen Kram komplett gegriffen und aus dem Weg bugsiert habe, stoßen mich 4 Leute an, als sie sich an mir und dem Gepäck vorbeiquetschen. Ihr wärt ja auch sonst nicht rechtzeitig rausgekommen, Hohlköpfe! Die Mädels begrüßen uns am Bahnsteig grinsend, aber mit Mitleid für den Gepäckwahnsinn.
Im Zug ist dann natürlich nichts sitzbares frei und so sortieren wir uns recht schnell mit unserer Ladung im Ausstiegsbereich ein. Auch hier möchte man uns eigentlich anstarren, weiß aber, das sich das nicht gehört. Grund genug gibt es wohl, da ich weder aus meiner GUDEN LAUNE noch aus meiner Absicht, jetzt zeitig angetrunken zu werden (wegen dem geringeren Tragegewicht der Biertasche, ist doch klar) einen Hehl mache. Neben uns sitzen zufällig Nico und Steffen aus der Uni, die wir aber abseits vom Shuttlebus danach nicht mehr wiedertreffen werden. Die nächsten 1 1/2 stunden verbringen wir größtenteils mit Fachsimpelei darüber, wen wir wann warum sehen wollen und "wie geil das eigentlich alles wird".
Koblenz: Ich habe bereits jetzt das Gefühl, Blei zu tragen und 300 Meter zum Shuttlebus können erstaunlich lang sein, wenn man das denkt. Dabei macht Alkohol doch eigentlich schmerzbefreiter! Mit vereinter Man- und Girlpower kämpfen wir uns und unsere Ladung (ich erwähne sie nicht umsonst immer wieder, das Gewicht war unmenschlich, vor allem aber unhandlich!) in den Shuttlebus und am Ende ist es auch gar nicht so schlimm, dass die Biertasche über bleibt und ich sie fluchenderweise im Gang des Busses verstauen muss. Schnell noch die mitreisenden Ringrocker über die GUDE LAUNE in Kenntnis gesetzt und ab gehts mit Backstreet Boys (wie wenig Rock geht?) im Radio und Bier in der Kehle zum Ring. Wie ich auf die Idee von 15 Minuten Fahrt und 10 Km Entfernung gekommen bin, weiß ich letztendlich auch nicht mehr, ist es doch jeweils eher das 5fache. Knick in der Optik beim Kartengucken, denke ich... Meiner Anti-Konfirmandenblase sei Dank kann ich die Fahrt mit 4 Bier bestreiten und brauche die Pinkelpause nichtmal dringend. Die anderen schlafen oder dösen, ich trinke, die Welt ist in Ordnung. Irgendwann ruft Helge an und will wissen wann wir kommen, weil es zunehmend schwieriger sei, unsere Zeltplätze zu verteidigen.
Dann sind wir am Ring, holen uns Bändchen und realisieren, das wir etwa 1,5 Km Fußmarsch vor uns haben. Und die haben es in sich. nach der Hälfte ist mein Pegel futsch, ich bestehe zu 90% aus Schweiß und meine Mundwinkel imitieren die frühe Angela Merkel. So fertig war ich nichtmal 2002 beim Hurricane, als ich und ein Kumpel mit 3 Reisetaschen, 2 Rucksäcken, jeweils Schlafsack und Isomatte unterwegs waren. Ein Autofahrer erbarmt sich und bietet mit dem üblichen "Arme Schweine"-Grinsen an, das Bier im Auto zu transportieren. Normalerweise hätte ich es nie aus der Hand gegeben, aber ich bin bereits jenseits aller Zurechnungsfähigkeit. Die Freundin vom Fahrer steigt aus und unterhält sich bei einer Zigarette mit uns, da es eh nur im Schneckentempo mit den Autos vorwärts geht. Hamburger sind es, und äußerst sympathische dazu. Kurz darauf beschließen Jan und ich, das er beim Bier bleibt, während ich die bereits außer Sichtweite geratenen Mädels einhole und Helge auf dem Campingplatz ausfindig machen soll.
Als ich die Mädels einhole, sind die - Pavillon auf den Schultern sein Dank - dem Zusammenbruch ähnlich nahe wie ich kurz zuvor. Hier nochmal Lob, zähe Kämpfer seid ihr gewesen, Swaantje und Maggi, fast äher als wir, wer so trägt, darf auch ächzen und fluchen dabei! Helge hat bereits zum dritten Mal angerufen und klingt nervös. Wir schaffen es auf den Platz, telefonieren mit Helge und stellen fest, das er mit der Antwort "ziemlich weit hinten" (hinsichtlich des Zeltplatzes) auch genau das gemeint hat. Die Wege sind schlammig wie eh und je, es hat wenig geregnet, aber es hat wohl gereicht. Wir stellen die Sachen ab und zügig wendet sich das Blatt, Gesichter klaren (konträr zum Himmel) auf und kurze Zeit später kommt Jan, noch derbe angepisst, mit dem Bier. Möwi, Helges Kumpel, ist auch da und leistet uns Gesellschaft, als wir Zelte und Pavillon aufstellen. Wenig Platz ist ein lösbares Problem und bald steht alles. In weiser voraussicht haben Helge und Möwi, die mit Auto angereist sind, bereits Essentiells, nämlich Grillbares, Holzkohle und ein Bierfässchen, mitgebracht, so dass die Spiele beginnen können. Wir sind da. Wir sind angekommen, bei Rock am Ring 2006!
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10 vor 12 kommt Jan, wir bringen die übrige Palette Mixery in seinem Rucksack unter, und wollen aufbrechen. Ich haue standardfragend noch ein "Und? Alles dabei? Die Karte?" raus und Jan kommt ins Grübeln... kurze Zeit später ist der Trip um eine Stunde verschoben und Jan auf dem Weg nach Hause, wo seine Karte liegt. Für mich kein großes Problem, so ist der letzte echte WC-Besuch nicht von Hektik geprägt und ich kann noch was essen, während im Hintergrund "Painkiller" von Priest läuft.
Der Weg zur Bushaltestelle ist schon der erste Lakmustest für Jan und mich, das Gepäck ist heftiger als erwartet, die Biertasche lässt sich nicht tragen und muss auf Rollen gezogen werden. Mitbewohner Fabsen, den wir zufällig treffen, greift dann kurz vor der Haltestelle helfend ein, indem er ein Mixery-Gewicht fachmännisch "entfernt". Im Bus werden wir anschließend wie Aliens begafft, weil wir zwei wie eine zehnköpfige Familie beim Campingausflug bepackt sind. Beim Aussteigen am Bahnhof erweist sich die Trierer Bevölkerung zum Teil mal wieder als - sorry - dummdreistes Idiotenpack. Ich und Jan stehen dank ausufernden Reisegepäcks mitten in der Tür. Anstatt die 5 Sekunden zu warten, bis ich meinen Kram komplett gegriffen und aus dem Weg bugsiert habe, stoßen mich 4 Leute an, als sie sich an mir und dem Gepäck vorbeiquetschen. Ihr wärt ja auch sonst nicht rechtzeitig rausgekommen, Hohlköpfe! Die Mädels begrüßen uns am Bahnsteig grinsend, aber mit Mitleid für den Gepäckwahnsinn.
Im Zug ist dann natürlich nichts sitzbares frei und so sortieren wir uns recht schnell mit unserer Ladung im Ausstiegsbereich ein. Auch hier möchte man uns eigentlich anstarren, weiß aber, das sich das nicht gehört. Grund genug gibt es wohl, da ich weder aus meiner GUDEN LAUNE noch aus meiner Absicht, jetzt zeitig angetrunken zu werden (wegen dem geringeren Tragegewicht der Biertasche, ist doch klar) einen Hehl mache. Neben uns sitzen zufällig Nico und Steffen aus der Uni, die wir aber abseits vom Shuttlebus danach nicht mehr wiedertreffen werden. Die nächsten 1 1/2 stunden verbringen wir größtenteils mit Fachsimpelei darüber, wen wir wann warum sehen wollen und "wie geil das eigentlich alles wird".
Koblenz: Ich habe bereits jetzt das Gefühl, Blei zu tragen und 300 Meter zum Shuttlebus können erstaunlich lang sein, wenn man das denkt. Dabei macht Alkohol doch eigentlich schmerzbefreiter! Mit vereinter Man- und Girlpower kämpfen wir uns und unsere Ladung (ich erwähne sie nicht umsonst immer wieder, das Gewicht war unmenschlich, vor allem aber unhandlich!) in den Shuttlebus und am Ende ist es auch gar nicht so schlimm, dass die Biertasche über bleibt und ich sie fluchenderweise im Gang des Busses verstauen muss. Schnell noch die mitreisenden Ringrocker über die GUDE LAUNE in Kenntnis gesetzt und ab gehts mit Backstreet Boys (wie wenig Rock geht?) im Radio und Bier in der Kehle zum Ring. Wie ich auf die Idee von 15 Minuten Fahrt und 10 Km Entfernung gekommen bin, weiß ich letztendlich auch nicht mehr, ist es doch jeweils eher das 5fache. Knick in der Optik beim Kartengucken, denke ich... Meiner Anti-Konfirmandenblase sei Dank kann ich die Fahrt mit 4 Bier bestreiten und brauche die Pinkelpause nichtmal dringend. Die anderen schlafen oder dösen, ich trinke, die Welt ist in Ordnung. Irgendwann ruft Helge an und will wissen wann wir kommen, weil es zunehmend schwieriger sei, unsere Zeltplätze zu verteidigen.
Dann sind wir am Ring, holen uns Bändchen und realisieren, das wir etwa 1,5 Km Fußmarsch vor uns haben. Und die haben es in sich. nach der Hälfte ist mein Pegel futsch, ich bestehe zu 90% aus Schweiß und meine Mundwinkel imitieren die frühe Angela Merkel. So fertig war ich nichtmal 2002 beim Hurricane, als ich und ein Kumpel mit 3 Reisetaschen, 2 Rucksäcken, jeweils Schlafsack und Isomatte unterwegs waren. Ein Autofahrer erbarmt sich und bietet mit dem üblichen "Arme Schweine"-Grinsen an, das Bier im Auto zu transportieren. Normalerweise hätte ich es nie aus der Hand gegeben, aber ich bin bereits jenseits aller Zurechnungsfähigkeit. Die Freundin vom Fahrer steigt aus und unterhält sich bei einer Zigarette mit uns, da es eh nur im Schneckentempo mit den Autos vorwärts geht. Hamburger sind es, und äußerst sympathische dazu. Kurz darauf beschließen Jan und ich, das er beim Bier bleibt, während ich die bereits außer Sichtweite geratenen Mädels einhole und Helge auf dem Campingplatz ausfindig machen soll.
Als ich die Mädels einhole, sind die - Pavillon auf den Schultern sein Dank - dem Zusammenbruch ähnlich nahe wie ich kurz zuvor. Hier nochmal Lob, zähe Kämpfer seid ihr gewesen, Swaantje und Maggi, fast äher als wir, wer so trägt, darf auch ächzen und fluchen dabei! Helge hat bereits zum dritten Mal angerufen und klingt nervös. Wir schaffen es auf den Platz, telefonieren mit Helge und stellen fest, das er mit der Antwort "ziemlich weit hinten" (hinsichtlich des Zeltplatzes) auch genau das gemeint hat. Die Wege sind schlammig wie eh und je, es hat wenig geregnet, aber es hat wohl gereicht. Wir stellen die Sachen ab und zügig wendet sich das Blatt, Gesichter klaren (konträr zum Himmel) auf und kurze Zeit später kommt Jan, noch derbe angepisst, mit dem Bier. Möwi, Helges Kumpel, ist auch da und leistet uns Gesellschaft, als wir Zelte und Pavillon aufstellen. Wenig Platz ist ein lösbares Problem und bald steht alles. In weiser voraussicht haben Helge und Möwi, die mit Auto angereist sind, bereits Essentiells, nämlich Grillbares, Holzkohle und ein Bierfässchen, mitgebracht, so dass die Spiele beginnen können. Wir sind da. Wir sind angekommen, bei Rock am Ring 2006!
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DeDe - 7. Jun, 01:46
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