Montag, 3. April 2006

Grenzerfahrung NDR

Ich wusste es nicht besser. Oder war vielleicht auch nur unglaublich 15. Oder 16. Die LAN-Party war für unsere verkaffte Stadt schon recht groß, knapp 500 Leute. Wir haben gezockt, "Counter-Strike", eine der frühen Versionen. Der NDR war da und drehte ein kurzes Feature über LAN-Partys im Allgemeinen und unsere im Speziellen.

Warum ich mich bereit erklärt habe, den vorurteilsüberladenen Medienmenschen die "Faszination Ballerspiele" näher zu erläutern, weiß ich selbst nicht mehr so genau; vermutlich eine Mischung aus jugendlichem Übermut, Sendungsbewusstsein der "Zocker-Community" und blanker, blöder Dummheit.
Ich sagte ein paar ganz annehmbare Sätze über den Teamcharakter und die sportlichen Aspekte der Spiele, stotterte nur ein wenig, bevor es dazu kam: Aus mir brach sich der Wahnsinn Bahn, und zwar in Form eines bierernsten "Und außerdem finde ich das alles immer noch besser als richtigen Krieg!" Schon während ich es sagte, wurde mir klar, dass nichts außer diesem enorm dämlichen Zitat im Beitrag auftauchen würde.

Etwa eine Woche lang redete ich mir die Sache schön, bis ich den Beitrag sah: Oberflächliche Off-Kommentare über Technik und Kultur der Zocker, ein paar Kameraschwenks durch die Halle, Close-Ups von Zockern beim "Ballern", dann ein anderer Zocker im Interview, und dann: Ich. Keine 5 Sekunden reichten den Autoren des Beitrags, um aus mir das personifizierte Klischeebild eines PC-Freaks zu machen: Schlecht angezogen, mit Augenrändern, Pickeln und einem zusammenhangslosen und deplatzierten Zitat war ich in Sekunden zum Computerdeppen degradiert worden, dem Ahnungslosen, dem Idioten. Noch wochenlang konnte ich mir die Häme meiner Kumpels anhören, die mich nachäfften, schon bei der nächsten LAN gab es den Bericht als Video. Naja, aus Fehlern lernt man, seitdem überlege ich mir Äußerungen in Bild und/oder Ton genauer.

Eigene Erfahrungen mit den Medien? Comments, please!

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Gestern Nacht, DeDe guckt bei und mit Freuden in bester explosionophiler Stimmung "Predator". Der damals noch gewaltig aufgepumpte Gouvernator Schwarzenegger gibt auf dem Bildschirm die coole Sau vom Dienst. Der Jungel um ihn herum explodiert ununterbrochen, er wird optisch arg in Mitleidenschaft gezogen. Kollege Z.: "Wow, in dessen Haut möchte ich nicht stecken". Seine Freundin N. mustert ihn (~1,70 m, ~60 kg) und Schwarzenegger (grob geschätzt 8 Meter groß und entsprechend breit und schwer) eine Millisekunde, konstatiert dann: "Die würde dir auch nicht passen!"

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